Staus und Blechlawinen gehören mittlerweile genau so zum Erscheinungsbild Tirols wie die Berge. Nicht nur im Verkehrsfunk im Radio hört man nahezu täglich, wo es sich auf Tirols Straßen staut, wo es zu Verkehrsüberlastungen, Verzögerungen und Wartezeiten kommt. Die Inntalautobahn ist längst nicht mehr nur im Raum Innsbruck überfüllt, sondern auch in vielen anderen Landesteilen hapert es. Dazu kommt ein Baustellenmanagement wie in Innsbruck, das die Lage weiter verschärft und die Bürger auf die Barrikaden treibt.
Imster, Kufsteiner und Reuttener unzufrieden
Diese negative Entwicklung geht nicht an der Bevölkerung vorbei. Im Gegenteil: Sie stellt der Politik ein vernichtendes Zeugnis aus: Denn 45% der vom Tiroler Marktforschungsinstitut IMAD im Rahmen einer repräsentativen Studie Befragten ab 16 Jahren sind weniger, 15% gar nicht zufrieden, was in Sachen Verkehr, den damit verbundenen Belastungen beziehungsweise den Nichtlösungen in Tirol seitens der Politik unternommen wird. Autorin und IMAD-Chefin Barbara Ravanelli zu diesem Ergebnis: „Die Bewohner der Bezirke Imst, Kufstein und vor allem Reutte sind vermehrt bei den Unzufriedenen zu finden.“
Pkw ist unangefochten das Verkehrsmittel Nr. 1
Der Pkw ist und bleibt weiterhin das Verkehrsmittel Nummer 1 der Tirolerinnen und Tiroler. 54 Prozent geben an, dass sie fast täglich als Fahrer oder Beifahrer in einem Auto auf Tirols Straßen unterwegs sind. Weitere 35% fahren ein- bis zweimal Mal wöchentlich mit dem Auto. „Zählt man beide Gruppen zusammen, sind es fast neun von zehn Tirolern, die zumindest einmal in der Woche mit dem Auto fahren, sei es als Fahrer selbst oder als Beifahrer“, analysiert Barbara Ravanelli, ergänzt aber: „Trotz allem hat im Vergleich zur Mobilitätsanalyse 2011 der Anteil der Öffi-Nutzer leicht zugenommen. Insgesamt geben 31% an, dass sie zumindest einmal pro Woche mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Tirol fahren. Dabei ist der Anteil der Nutzer von Bus und Straßenbahn deutlich höher als der Anteil an Bahnfahrern in Tirol.“
Detail dazu: Zu den Öffi-Benutzern zählen vermehrt junge Erwachsene bis 25 Jahre bzw. Befragte, die in Ausbildung stehen. Außerdem zeigt sich, dass Personen aus den Bezirken Innsbruck-Stadt und Land deutlich öfter öffentliche Verkehrsmittel nutzen als Befragte aus den anderen Bezirken. Somit liegt auch der Anteil der Personen, die seltener das Auto nutzen, in Innsbruck-Stadt und Land über dem Durchschnitt.
Knappe Mehrheit gegen Pannenstreifen-Öffnung
Uneins ist sich die Bevölkerung hinsichtlich der Öffnung des Pannenstreifens zu
Stoßzeiten. Zwar geben 54% und somit ein größerer Teil der Bevölkerung an, dass sie diese Idee ablehnen, doch sind es auf der anderen Seite 43%, die die Öffnung des Pannenstreifens zu Stoßzeiten befürworten. Dieser Anteil ist innerhalb des letzten Jahres leicht gestiegen. Vor allem männliche Befragte und Personen, die häufig mit dem Pkw fahren, befürworten diese Möglichkeit.
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