In bester Laune sind die Vertreter des Erweiterten Bundesvorstands (EBV) der Grünen am Freitag zusammentroffen, um ihr Comeback bei der Nationalratswahl zu besprechen und bei einem Gläschen Sekt zu feiern. Beschlüsse in Richtung Sondierungen oder gar Regierungsverhandlungen standen noch nicht an, betonte Bundessprecher Werner Kogler. „Wir sind die Grünen und keine One-Man-Show“, so Kogler zu Beginn der Beratungen in der Wiener Urania. Sollte sich die Frage von Regierungsverhandlungen stellen, werde der EBV den Auftrag dazu erteilen.
So weit sei man aber bei Weitem noch nicht. Zuvor werde ÖVP-Chef Sebastian Kurz den Gesprächsauftrag für Sondierungen erteilt bekommen und dann auch die Grünen kontaktieren. Dann werde man das Versprochene einlösen, sich „nicht auf die Flucht begeben“ und die Gespräche „bestreiten im besten Sinn des Wortes“. Auch Wahlkampfleiter Thimo Fiesel betonte: „Wir sind bereit zu ernsthaften Sondierungen“, auch wenn es das Team dafür noch nicht gebe.
Standing Ovations für Kogler
Kogler, der mit ausdauernden Standing Ovations begrüßt wurde, nutzte die Sitzung, um die neue Geschlossenheit der Grünen zu beschwören: „Wir haben gemeinsam verloren und gemeinsam gewonnen.“ Einmal mehr betonte er, dass die Grünen nun eine Bündnispartei seien, die sich in Allianz mit Zivilgesellschaft und NGOs sehe und beim Klimaschutz den „Einstieg in den Umstieg“ schaffen wolle.
Vorarlberger Grüne verspüren Rückenwind vor Landtagswahl
Im Vordergrund standen bei der Sitzung jene Landesorganisationen, die demnächst Landtagswahlen zu bestreiten haben. Johannes Rauch aus Vorarlberg freute sich über den Rückenwind durch die Nationalratswahl und bekräftigte den Vorsatz, das auf zwei Perioden angesetzte Projekt der Regierungsbeteiligung im Land fortzusetzen. Es gehe um Transformation und den Plan, Klimaschutz mit Wirtschaftlichkeit und sozialer Gerechtigkeit zu vereinen. „Ich habe den Eindruck, wir sind die Einzigen, die diese drei Dinge unter einen Hut bekommen.“
Steiermark: „Irgendetwas stimmt da nicht“
Auch die Wahl in der Steiermark war Thema, und für Kogler zeigt dieses Bundesland den Unterschied, den es ausmacht, wenn die Grünen nicht mitregieren. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) vermeide - in Allianz mit einer „aufs Betonieren fixierten SPÖ“ - in „gönnerhafter, fast pfarrerhafter Ruhe“ das Wort Klimaschutz, kritisierte er: „Irgendetwas stimmt da nicht.“ Die steirische Frontfrau Sandra Krautwaschl sprach von einem „Motivationsturbo, der durch die Steiermark fegt“.
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