Strafzinsen erhöht

Zentralbank lockert Euro-Geldpolitik wieder

Wirtschaft
12.09.2019 15:28

Wie erwartet hat die EZB entschieden, die Geldpolitik erneut zu lockern. Sie erhöht die Strafzinsen für die Banken auf minus 0,5 Prozent. Ab November steckt sie wieder pro Monat 20 Milliarden Euro in den Aufkauf von Staats- und Unternehmensanteilen. Das soll nach Ansicht von EZB-Chef Mario Draghi die Konjunktur stützen.

Die Leitzinsen kann er nicht senken, weil diese (im Gegensatz zu den USA) seit 2016 auf null sind (siehe Grafik). Angesichts der „Schwäche des Welthandels“ seien andere „geldpolitische Impulse“ notwendig, so der EZB-Chef, dessen Amtszeit mit Ende Oktober endet. Nachfolgerin wird bekanntlich die Französin Christine Lagarde.

Belastung für Banken wird erhöht
Jetzt wird also die Belastung für Banken erhöht, die für das „Parken“ von Geld statt 0,4 dann 0,5 Prozent an „Strafzinsen“ zahlen. Neu ist eine Staffelung, die kleinere Banken entlasten soll. Doch ob das wirklich dazu führt, dass mehr Kredite an Unternehmer und Verbraucher fließen, ist offen.

Genauso ist es mit dem umstrittenen Aufkaufprogramm von Anleihen, das im Jänner ausgelaufen ist. Ab November kauft die EZB monatlich um 20 Milliarden Euro erneut vor allem Staatsanleihen. Das hilft den Euro-Staaten, sich günstiger frisches Geld zu besorgen. Denn wenn die EZB große Bestände kauft, brauchen die Mitgliedsländer für ihre Wertpapiere nicht so hohe Zinsen bieten und können sich leichter neu verschulden. Dadurch soll auch die Inflation steigen. Das freut viele Länder in der Eurozone, daher gibt es im EZB-Rat eine klare Mehrheit für seine Politik.

Manfred Schumi, Kronen Zeitung

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