Schwere Lungenschäden

Bereits fünf Tote durch E-Zigaretten in den USA

Ausland
07.09.2019 10:48

In den USA ist die Zahl der Todesfälle, die auf die Benutzung von E-Zigaretten zurückzuführen sind, auf fünf angestiegen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtete Samstagfrüh von bestätigten Toten in Illinois, Oregon, Indiana, Kalifornien und Minnesota. Außerdem sind mittlerweile in 33 US-Bundesstaaten rund 450 mögliche Erkrankungen gemeldet worden - mehr als doppelt so viele Fälle wie beim letzten veröffentlichten Stand.

Die Ermittler warnten alle Benutzer von E-Zigaretten vor dem Gebrauch wegen möglicher Lungenschäden. Auch wenn es eine Spur gäbe, sei die Ursache für die rätselhaften Erkrankungen aber noch nicht sicher: „Zu diesem Zeitpunkt wurde noch keine Verbindung von einem Produkt oder einer Substanz zu allen Fällen hergestellt“, so CDC-Expertin Dana Meaney-Delman.

In den USA hatten sich die Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten, in den vergangenen Monaten gehäuft. Die Symptome reichten von Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall. Viele der Betroffenen hatten sogenannte Liquids - Flüssigkeiten, die verdampft werden - mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert. In einigen US-Bundesstaaten ist der Verkauf von entsprechenden THC-Produkten erlaubt.

Vitamin-E-Azetat unter Verdacht
Die „Washington Post“ hatte am Donnerstag von einer Spur zu einem möglicherweise verantwortlichen Stoff berichtet. Es handle sich um sogenanntes Vitamin-E-Azetat, das die Ermittler in Proben von Cannabisprodukten gefunden hätten, die die Erkrankten zuvor geraucht hatten. Es komme in verschiedenen Marken und in mehreren der Liquids vor. CDC-Expertin Meaney-Delman bestätigte am Freitag, dass das Vitamin-E-Azetat in einigen Laborproben nachgewiesen worden sei. Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor.

Fortschritte bei der Suche nach den Ursachen
Ileana Arias, stellvertretende Leiterin der CDC-Abteilung für nichtinfektiöse Krankheiten, sprach von Fortschritten bei den Ermittlungen. Die Ursache der Beschwerden werde langsam klarer: „Der Fokus der Untersuchung engt sich ein, und das sind großartige Nachrichten.“ Dabei gibt es auch Hinweise darauf, dass es sich bei dem Anstieg der Fälle tatsächlich um neu auftretende Erkrankungen handelt - und nicht nur um erst jetzt entdeckte.

So suchten Ermittler in Illinois nach ähnlichen Fällen in der Vergangenheit: „Es sieht so aus, als ob es einen Anstieg der Fälle seit Mai oder Juni 2019 gibt gegenüber 2018. Das würde dafür sprechen, dass es sich um ein neues Phänomen handelt“, sagte Jennifer Layden von der staatlichen Gesundheitsbehörde in Illinois. Sie betonte, dass es sich um vorläufige Erkenntnisse handle.

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