Nein, die kleine Tiroler Firma AST Eis- und Solartechnik GmbH musste keine Ausschreibung gewinnen, um auf Schalke zum Zug zu kommen. Es war fast schon selbstverständlich, denn in Europa kennt sich beim Bau von Eisbahnen niemand besser aus als AST (45 Mitarbeiter, 12 Millionen Euro Jahresumsatz). 2.600 Eisbahnen in 40 Ländern wurden bisher schon errichtet, oft für Großereignisse (Eishockey im Wörtherseestadion in Kärnten), teils sogar auf Ozeandampfern.
"Dass wir jetzt auf Schalke – einem deutschen Nationalheiligtum – am Werk sind, ist trotzdem eine Ehre und Freude", bekennt Firmenchef Manfred Fink. Am vergangen Samstag um 17.20 Uhr wurde das letzte Heimspiel von Schalke 04 abgepfiffen. Die Rasenfläche wurde hydraulisch aus dem Stadion geschoben. Am Sonntag um 4 Uhr früh konnte es losgehen: Etwa 25 Spezialisten rollten auf dem Betonuntergrund Matten aus, die ein 120 Kilometer langes Röhrchensystem beinhalten. Diese Röhrchen werden mit einem Wasser/Frostschutzgemisch gefüllt und stark gekühlt (-26 Grad).
"Wir sind doppelt abgesichert"
Die Arbeiter spritzen danach auf die Matten dünne Wasserfilme, die Schicht für Schicht gefrieren. "Die ganze Fläche auf einmal zu fluten, ginge schneller, aber dann hätten wir viel zu weiches Eis, weil mehr Luft eingeschlossen wäre", erklärt AST-Techniker Gottfried Strauss. Sind die 130.000 Liter Wasser erst einmal gefroren, kann auch Sommerwetter kein Zerstörungswerk mehr vollbringen. "Wir sind doppelt abgesichert. Nötig wären auf Schalke vier oder fünf große Kältemaschinen, wir haben acht vor Ort", erklärt Fink.
Schon am Mittwoch war die Eisfläche fertig, hinzu kamen noch Banden, Markierungen usw. Am großen Tag am Freitag können die meisten AST-Leute auf der Tribüne sitzen und genießen…
von Andreas Moser, Tiroler Krone
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