„Motiv nicht religiös“

Tochter (11) des Opfers musste Bluttat mit ansehen

Ausland
02.08.2019 12:38

Unfassbare Szenen haben sich - krone.at berichtete - am Mittwochabend auf offener Straße im Stuttgarter Stadtteil Fasanenhof abgespielt: Nach einem lautstarken Streit zog ein Mann ein Schwert und metzelte einen 36-Jährigen, der gerade mit seiner Tochter nach Hause gekommen war, nieder. Die Elfjährige musste, sowie auch zahlreiche Augenzeugen, die grausige Bluttat mitansehen und lief unter Schock davon. Die Notärzte konnten ihrem Vater nicht mehr helfen, er erlag - einen Tag vor seinem Geburtstag - seinen tödlichen Verletzungen.

Der mutmaßliche Täter (28) hatte offenbar am späten Nachmittag seinem Opfer vor der Hauseingangstür aufgelauert. Als dieses mit seiner Tochter dort eintraf, kam es zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern, die schließlich eskalierte.

Der Angreifer, der offenbar einen syrischen Pass besitzt, zog ein Schwert und stach wie von Sinnen auf den Deutsch-Kasachen ein. Selbst als eine Zeugin ihr Auto anhielt, um zu helfen, ließ der 28-Jährige nicht von seinem Kontrahenten ab - die Frau lief panisch davon. Das Opfer versuchte noch, sich vor den Schwerthieben und -stichen in den Wagen der Frau zu retten, doch vergeblich: „Er hat ihn aus dem Auto gezogen, auf die Erde geschmissen und in den Bauch gestochen“, schilderte ein Zeuge der „Bild“.

Täter: „Warum hast du das getan?“
Vor der Bluttat vor zahlreichen Zeugen in der Fasanenhofstraße - einer von ihnen nahm mit seinem Handy ein Video auf (siehe oben) - soll der kahlköpfige Täter gerufen haben: „Warum hast du das getan?“ Obwohl sein Opfer ihn anflehte, aufzuhören, stach der Mann weiter auf den 36-Jährigen ein. Mit einem Schwerthieb trennte er dem Opfer schließlich den linken Arm ab und flüchtete dann - erst zu Fuß, dann mit einem Fahrrad, wie die Polizei berichtete.

Gegen 21 Uhr nahm ihn ein Großaufgebot an Polizei fest. Er war wegen Ladendiebstahls und Sachbeschädigung bereits amtsbekannt und hatte einen gültigen Aufenthaltstitel. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat die Untersuchungshaft über ihn verhängt.

Kein religiöser oder politischer Hintergrund
Angaben der Polizei zufolge kannten sich der Täter und sein Opfer, die Männer hatten offenbar bis vor Kurzem in einer Wohngemeinschaft zusammengelebt. Das Motiv sei unklar, laut Angaben der Staatsanwaltschaft stehen hinter der Tat ausschließlich persönliche Beweggründe. „Es gibt weder religiöse noch politische Motive“, sagte Staatsanwalt Heiner Römhild am Freitag.

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