Streit um Grace 1

Öltanker bleibt festgesetzt, Offiziere wieder frei

Ausland
13.07.2019 13:01

Der Kapitän und drei leitende Offiziere des in Gibraltar festgesetzten Supertankers Grace 1 (siehe auch Video oben) sind gegen Kaution auf freiem Fuß. Gegen sie ist laut Polizei keine Anklage erhoben worden, die Untersuchung dauere aber an. Aus diesem Grund bleibt das unter der Flagge Panamas fahrende iranische Schiff festgesetzt. Im Streit um den 330 Meter langen Tanker hat der Iran Großbritannien zuletzt eindringlich gewarnt: „Falls die Briten sich von den USA beeinflussen und auf gefährliche Spielchen einlassen wollen, raten wir ihnen, dies lieber nicht zu tun.“

Die Behörden in Gibraltar und die britische Royal Navy hatten den Supertanker in der vergangenen Woche vor Gibraltar gestoppt und an die Kette gelegt. Der Kapitän und leitende Offiziere der Grace 1 - vier Inder - stehen unter Verdacht, mit Öllieferungen an Syrien gegen EU-Sanktionen zu verstoßen. Der Oberste Gerichtshof in Gibraltar hat angeordnet, dass das Schiff mindestens bis zum 21. Juli nicht wieder auslaufen darf.

Iran: „Schiff zu groß für syrische Häfen“
Der iranische Außenamtssprecher Abbas Moussavi bestritt am Freitag, dass Syrien das Ziel des Tankers gewesen sei. Die Grace 1 sei zu groß, um in syrische Häfen einzulaufen. Wohin der Tanker stattdessen fahren sollte, sagte Moussavi nicht. Er verstärkte aber die Drohungen gebenüber Großbritannien: „Die Briten sollten den Tanker umgehend wieder auslaufen lassen. Das wäre für beide Seiten auch am besten“, sagte Moussavi der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Bereits Vergeltungsaktion des Iran?
Am Donnerstag löste zudem ein Zwischenfall mit einem britischen Tanker in der Straße von Hormuz Spekulationen über eine mögliche Vergeltungsaktion des Iran aus. Britischen Angaben zufolge hatten dort drei iranische Boote versucht, ein britisches Handelsschiff an der Durchfahrt zu hindern. Eine Fregatte der Royal Navy zwang sie zum Abdrehen. Der Iran bestritt jedoch, in den Vorfall verwickelt zu sein.

Zerstörer Duncan soll Fregatte ersetzen
Als Reaktion gab die Regierung in London für britische Handelsschiffe in der Region die höchste Warnstufe aus. Der Nachrichtenagentur PA zufolge sind ständig zwischen 15 und 30 Handelsschiffe unter britischer Flagge dort unterwegs. Schneller als ursprünglich geplant soll zudem nun die derzeit im Persischen Golf stationierte Fregatte Montrose durch den Zerstörer Duncan ersetzt werden.

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