Kampf um Passagiere

FlyNiki und AUA liefern sich heiße Ticket-Luftschlacht

Österreich
09.04.2010 18:32
Ob nach Frankfurt, Barcelona, Innsbruck oder Belgrad: FlyNiki mit Air Berlin und die AUA „matchen“ sich um jeden Kunden, die Preise fallen. Die günstigsten Tickets gibt es ab 59 Euro, wenn man früh genug bucht. Niki Lauda konnte heuer bereits ein Passagierplus von 19 Prozent verzeichnen und träumt von mehr. Unterdessen werden die Ideen des irischen Konkurrenten Ryanair immer skurriler.

Durch den Wegfall von SkyEurope wurden in Wien Marktanteile frei, auf die sich vor allem FlyNiki stürzt, wo man mit 17 Flugzeugen künftig 640 Flüge pro Woche anbieten wird. Lauda peilt heuer und 2011 über 20 Prozent Wachstum an und freut sich, „dass die AUA jetzt auch Billigangebote macht und damit automatisch für uns wirbt.“

Das sieht der ehemalige Staatsbetrieb natürlich deutlich anders: "Das ist ein Unsinn. Wir schaffen gerade konkurrenzfähige Kosten und sind damit in der Lage, konkurrenzfähige Preise anzubieten. Wir werden kein Billigflieger, wir bleiben ein Netzwerkcarrier. Und das weiß der Herr Lauda auch", sagte AUA-Sprecher Martin Hehemann. Die AUA sei aus ihrem "Dornröschenschlaf" erwacht und Lauda bemerke, dass man am Markt aktiver sei. "Das macht ihn offenbar etwas nervös", so Hehemann.

AUA hofft auf sattes Passagierplus von 10 Prozent
Bei der AUA will man erst ab dem Sommerflugplan (per Anfang April) so richtig Gas geben und heuer um eine Million (10 Prozent) mehr Passagiere auf der Linie befördern, vor allem durch den Einsatz größerer Flieger.

Lauda-Partner Achim Hunold von Air Berlin (hält 49 Prozent an FlyNiki) erweitert sein Streckennetz ebenfalls und bietet Lauda-Kunden mehr Umsteigmöglichkeiten. „Chef“ in Österreich bleibt aber Niki mit seinen 51 Prozent.

Ideen von Ryanair werden immer skurriler
Der irische Billigflieger Ryanair treibt derweil seine radikale Sparpolitik immer weiter – was bisweilen zu kuriosen Auswüchsen führt: Nach horrenden Gepäckskosten und dem zwangsverordneten „Pinkel-Euro“ (für den Bord-WC-Besuch), wird nun ernsthaft an Stehplätze im Flieger gedacht.

Im Bus gibt es Stehplätze, im Zug sowieso. „Warum also nicht auch im Flieger?“, denkt sich offenbar Michael O’Leary, Boss der Billig-Fluglinie, die in Österreich Verbindungen ab Graz, Linz, Salzburg und Klagenfurt bzw. Bratislava in der Slowakei (als günstige Alternative zu Wien) anbietet. So skurril die Idee klingt: Im Internet gibt es bereits konkrete Pläne von Flugzeugherstellern, wie diese neuen Kabinen aussehen könnten! Und auch Airline-Sprecher De Cervalho bestätigt im „Krone“-Gespräch: „Wenn es technisch möglich ist, wollen wir das umsetzen. Es ist nur eine Frage der rechtlichen Rahmenbedingungen.“

Und schon bald könnte auch – wie etwa in Spanien – sogar für Handgepäck abkassiert werden. AUA und FlyNiki sind sich einig: „Das kommt bei uns sicher nicht!“

von Manfred Schumi und Gregor Brandl (Kronen Zeitung) und krone.at

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