Das ging aber schnell: Nur drei Tage nachdem Heinz-Christian Strache seinen Rücktritt erklärt hatte, werden auch schon die ersten Umzugskisten aus dem Vizekanzleramt abtransportiert. In anderen blauen Ministerien geht es bei einem Lokalaugenschein der „Krone“ (siehe auch Video oben) vergleichsweise ruhig zu. Unter den Beamten ist die Regierungskrise aber Gesprächsthema Nummer eins.
Einen Tag nachdem alle FPÖ-Minister - bis auf die auf einem freiheitlichen Ticket sitzende Außenministerin Karin Kneissl - bekannt gegeben haben, die Regierung zu verlassen, klapperte die „Krone“ alle blauen Ministerien ab, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Umzugskisten gepackt
Im Vizekanzleramt werden bereits die ersten Umzugskisten abtransportiert. Auf Nachfrage hieß es anfangs lapidar, dass jemand ausziehe. Auf einer der Kisten war der Name „Gehr“ zu lesen. Es dürfte sich um Walter Gehr handeln, bis März Kabinettchef von Kneissl und seither außenpolitischer Berater von Strache. Ein Facebook-User postete außerdem ein Bild, das einen Laster eines auf Akten- und Datenvernichtung spezialisierten Unternehmens vor dem Innenministerium zeigt.
„Das zahlen alles wir“
Vergleichsweise ruhig ging es - zumindest beim Lokalaugenschein der „Krone“ - in und vor den anderen Ministerien zu. In einem im Gebäude des Verkehrsministeriums angesiedelten Café fallen an den Tischen Sätze wie: „Mich würde nicht wundern, wenn noch viele andere Dinge rauskommen würden“, „schwach, dass Strache darauf reingefallen ist“ und „das zahlen alles wir, die Neuwahlen und den Schas“.
Im Sozialministerium informiert der Portier: „Noch ist nichts passiert, es heißt Warten.“ Nachsatz: „Mich interessiert ohnehin nur, wer nachkommt, und nicht, wer geht.“
Sandra Schieder, Kronen Zeitung
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