Rechnungshof alarmiert

Notfall-Patienten quer durch Wien geschickt

Wien
09.05.2019 16:24
Bei Notfall-Patienten kommt es auf jede Minute an. Wer am Weg ins Krankenhaus auf die Rettung angewiesen ist, muss in Wien mitunter Geduld beweisen. Laut dem Stadtrechnungshof dauerte es zum Teil länger als zwei Stunden. Die Ursache: schlechte Kommunikation. KAV und Berufsrettung geloben nun Besserung.

Der Bericht des Stadtrechnungshofs über die Zusammenarbeit zwischen der Wiener Berufsrettung (MA 70) und dem Krankenanstaltenverbund (KAV) ist alarmierend. Bei schweren Erkrankungen oder Verletzungen, wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Verbrennungen, dauerte der Weg ins Spital mitunter sehr lang. So wurden 40 Fälle zwischen 2016 und 2018 untersucht, die von der Rettung als „problematisch“ eingestuft wurden.

Zusammenarbeit funktioniert nicht
Das erschreckende Ergebnis: Bei einem Viertel der Fälle dauerte es länger als zwei Stunden, bis die Patienten in einem Spezialbett oder Schockraum versorgt werden konnten. Trotz eines EDV-Programms, dass die freien Betten anzeigen sollte, funktionierte die Zusammenarbeit zwischen Rettung und Spitälern nicht. Der Rechnungshof spricht von „zeitintensiven Telefonaten“, die notwendig waren. „In Einzelfällen wurde ein Transport nach Niederösterreich als letzter Lösungsansatz angesehen“, heißt es weiter.

Verantwortliche sehen bereits Verbesserung
Die Ergebnisse des Rechnungshofberichts hinterließen offenbar auch beim KAV und der Rettung einen Schock. Bei einer eiligst einberufenen Pressekonferenz betonte man, „dass Verzögerungen bei der Übernahme absolut inakzeptabel sind.“ Man gehe aber davon aus, dass den betroffenen Patienten dadurch kein Schaden entstanden sei.

Die Empfehlungen der Prüfer würden bereits umgesetzt. „Die Situation hat sich deutlich verbessert“, meint der ärztliche Direktor des KAV, Michael Binder. „Längere Wartezeiten kommen jetzt praktisch nicht mehr vor“, ergänzte der Leiter der Berufsrettung, Rainer Gottwald.

Philipp Wagner, Kronen Zeitung

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