Nahezu jeder Jugendliche ist in gewisser Weise betroffen, oft sogar Erwachsene: Akne zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten, die in verschiedenen Arten mit unterschiedlichen Symptomen und Schweregraden auftritt.
Der Bursche oder das Mädchen von nebenan sind ebenso wenig davor gefeit wie bekannte Hollywood-Stars. So erklärten beispielsweise die Schauspielerinnen Natalie Portman oder Cameron Diaz, in ihrer Jugend, aber auch noch im Erwachsenenalter unter Mitessern, Pickeln und roten Knötchen (Papeln) gelitten zu haben. Dies sind die häufigsten Symptome der „einfachen“ Akne (Acne vulgaris). „Die Entstehung ist bislang nicht eindeutig geklärt. Eine erhöhte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen (Androgene) bei Mädchen und Burschen in der Pubertät dürfte eine Rolle spielen. Heute weisen Studien zudem auf erbliche Faktoren hin“, erklärt Ao. Univ.-Prof. Dr. Gudrun Ratzinger, Dermatologin aus Innsbruck. Es handelt sich hier wohl um ein Zusammenspiel mehrerer, sich beeinflussender Einzelfaktoren. Um der Entstehung von Narben vorzubeugen, sollte eine Behandlung beim Hautarzt erfolgen. Diese zielt auf Linderung der Entzündung und der bakteriellen Infektion, Verringerung der Überproduktion von Talg sowie der Verhornung der Talgdrüsenöffnungen ab. „Eine Verschlechterung des Hautbildes zu Beginn der medizinischen Therapie ist möglich. Der gewünschte Erfolg tritt oft erst nach sechs bis acht Behandlungswochen ein“, gibt die Expertin zu bedenken.
Unterstützend helfen entsprechende Kosmetikbehandlungen (mit dem Arzt abklären) sowie ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie das Vermeiden übermäßiger „Sonnenbäder“, die Beschwerden zu verringern.Fehlreaktion des ImmunsystemsEine andere Form, die mit dem erwähnten, üblicherweise unter Akne verstandenen Syndrom nichts zu tun hat, ist Acne inversa. „Dabei handelt es sich um eine eigenständige Erkrankung mit anderen Ursachen und abweichendem Erscheinungsbild“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Klemens Rappersberger, Dermatologe in Wien. „Verstopfen“ bestimmte Schweißdrüsen, sogenannte Duftdrüsen der Haut sowie der Haarfollikel, kommt es zum Rückstau von Sekret und „Platzen“ der Drüsen. Folge: Entzündungen, eine überschießende Reaktion des Immunsystems und Abszesse, schmerzhafte, entzündliche Knoten, Narben, typischerweise unter der Achsel, in der Leiste oder im Intimbereich. Die Erkrankung tritt in Schüben mit unterschiedlichen Schweregraden auf. Rauchen oder Übergewicht spielen ebenfalls eine Rolle.
„Acne inversa kann zwar nicht geheilt, aber sehr gut behandelt werden“, so der Experte. Die Therapie richtet sich vor allem nach dem Schweregrad und den individuellen Beschwerden oder Bedürfnissen des Patienten. Zum Einsatz kommen dabei äußerliche Anwendungen (Salben, Lotionen) oder systemische Therapien (Tabletten, Infusionen, Spritzen gegen bakterielle Infektionen). „Seit kurzer Zeit dürfen bei schwerer Acne inversa neue Medikamente, sogenannte Biologika, verordnet werden. Diese sind langfristig, teilweise über Jahre, einzunehmen, beeinflussen das Immunsystem durch Hemmung der Entzündung und können den Krankheitsverlauf mildern oder gelegentlich ganz unterbrechen“, berichtet Prof. Rappersberger.
„Haut verstehen“ - derzeit in Ihrer Apotheke!
Die Haut ist unser größtes Organ und erfüllt viele wichtige Aufgaben für uns. Daher verdient sie besondere Aufmerksamkeit! Der aktuelle Ratgeber „Haut verstehen“ liefert wesentliche Informationen über die häufigsten Hauterkrankungen, darunter Akne, Ekzem, Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis (atopische Dermatitis), Urtikaria (Nesselausschlag), Pilzinfektionen, Herpes Zoster (Gürtelrose), Herpes Genitalis etc.L eicht verständlich aufbereitet erfahren Sie die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten und erhalten hilfreiche Tipps. Auch die verschiedenen Hautkrebsformen - inklusive Vorbeugemaßnahmen! - werden vorgestellt. Der Patientenratgeber wurde gemeinsam mit Experten erstellt und ist kostenfrei in Österreichs Apotheken erhältlich. Zudem steht er unter www.gesundheitverstehen.at ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung.
Regina Modl, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.