Wiener zu krone.tv

„Werde Mandat nicht auf halber Po-Backe absitzen“

Österreich
27.03.2019 16:43

Sarah Wiener, prominente TV-Köchin, Unternehmerin und Listenzweite der Grünen für die Europawahl Ende Mai, war am Mittwoch zu Besuch im krone.tv-Studio. Im Interview mit Moderator Gerhard Koller sprach sie neben ihren Kernthemen Ernährung und nachhaltiger Landwirtschaft vor allem über die Chancen bei der EU-Wahl und ihre Rolle als Quereinsteigerin in die Politik. Dazu sagte Wiener: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Quereinsteiger Leidenschaft und einen starken Willen haben.“ Falls sie ein Mandat erringt, will sie das auf keinen Fall „auf einer halben Po-Backe absitzen“.

Die Grünen hatten bei ihrem Bundeskongress Mitte März Wiener mit 95 Prozent Zustimmung hinter Spitzenkandidat Werner Kogler auf den zweiten Listenplatz gewählt. Kogler war am Donnerstag ebenfalls zu Gast bei krone.tv und meinte: „Mit ihr haben wir eine Chance auf ein zweites Mandat!“ Diese Hoffnungen versucht Wiener mit vollem Engagement zu erfüllen. Sollte sie bei der EU-Wahl einen Sitz erringen, „werde ich nach Brüssel ziehen. Ich werde mein ganzes Leben umwälzen. Ich finde, die Werte der Grünen gehören in Brüssel vertreten. Die Wähler erwarten, dass ich mich ins Zeug lege.“

„Kogler gehört nach Brüssel“
Auf die Frage, wer denn nach Brüssel gehe, falls sie mehr Vorzugsstimmen erhalte als Kogler, antwortete Wiener: „Er gehört unbedingt nach Brüssel. Ich würde mich freuen, mit ihm zu gehen. Ich sehe das realistisch so: Entweder werden wir beide gehen oder er wird gehen.“ Kogler werde zwar auch in Österreich gebraucht, die grünen Werte und Stammthemen gehören aber auf europäischer Ebene vertreten, so Wiener. Sie stellte aber auch klar: Sollte sie durch Vorzugsstimmen vorgereiht werden, würde sie das Mandat natürlich annehmen.

„Mir jetzt ein Parteibuch zuzulegen, wäre verlogen“
Obwohl sie als Listenzweite gereiht ist, ist Wiener nicht Parteimitglied. Das sei sie auch in den vergangenen Jahren nicht gewesen und habe sich trotzdem engagiert. „Ich zeige durch mein Antreten, dass ich eine echte Grüne bin. Ich werfe mein ganzes Wissen und auch meine Zukunft hinein. Mir jetzt ein Parteibuch zuzulegen wäre verlogen“, so Wiener. Dass sie eine Quereinsteigerin ist, sei kein Problem. Diese hätten einen starken Willen und viel Leidenschaft und bringen häufig viel Wissen und Erfahrung mit. Sie würde nicht kandidieren, „wenn ich nicht von dem Auftrag überzeugt wäre“. Europa sei ein dringend benötigter Schutzmantel für Österreich.

„Wenn mich etwas interessiert, muss ich dem auf den Grund gehen“
Ob sie angesichts ihrer vielen Unternehmungen nicht eine Getriebene sei? Wiener: „Ich bin eine leidenschaftliche, neugierige Person. Wenn mich etwas interessiert, dann muss ich dem auf den Grund gehen. Ich kann nicht alles alleine machen, das machen auch andere wie etwa meine Geschäftsführer und Mitarbeiter.“

Sarah Wiener (56) hat deutsche und österreichische Wurzeln. 1990 gründete sie in Deutschland ein Catering-Unternehmen. Neun Jahre später eröffnete sie in Berlin ihr erstes Restaurant, mehrere weitere sollten folgen, derzeit arbeiten in ihren Gastro-Betrieben mehr als 200 Mitarbeiter. Ab 2004 startete die engagierte Tier- und Umweltschützerin auch als TV-Köchin durch, im Februar 2019 gab sie schließlich bekannt, für die Grünen zu kandidieren. Wiener veröffentlichte auch zahlreiche Bücher.

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