Forscher sind sicher:

Jack the Ripper war ein polnischer Friseur!

Wissenschaft
18.03.2019 13:22

Seine grauenvollen Taten haben das viktorianische England im 19. Jahrhundert erschüttert. Der Serienmörder mit dem Pseudonym Jack the Ripper (Jack, der Aufschlitzer), dem mindestens fünf Frauenmorde zur Last gelegt werden, wurde nie ausgeforscht. Mehrere Tatverdächtige haben sich im Lauf der Zeit herauskristallisiert. Nun dürften britische Forscher über neue DNA-Spuren die Identität des Killers gelüftet haben. Es soll sich um einen polnischen Einwanderer gehandelt haben, der als Friseur seinen Unterhalt verdiente.

Aaron Kosminski galt bereits zuvor als einer der Hauptverdächtigen. Er lebte damals mit zwei Brüdern und einer Schwester in der Greenfield Street - unweit der Stelle, wo eines der Opfer, Elizabeth Stride, gefunden wurde. Sie wurde in der Nacht zum 30. September 1888 getötet. In derselben Nacht verlor auch Catherine Eddowes ihr Leben auf brutalste Weise. Ein Halstuch, das das Mordopfer getragen haben soll, ist nun jenes Beweisstück, das Wissenschaftler der John Moores Universtät in Liverpool als entscheidendes Puzzlestück sehen.

Ein Kleidungsstück, zwei DNA-Spuren
Denn auf diesem Kleidungsstück befinden sich sowohl DNA-Spuren von Eddowes als auch jene des polnischen Friseurs. Es handle sich hierbei um die „erste systematische Analyse auf Molekularebene eines physikalischen Beweisstückes“, das mit den Jack-the-Ripper-Morden in Verbindung stehe, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Journal of Forensic Sciences“. „Beide DNA-Spuren auf demselben Beweisstück erhöhen die statistische Wahrscheinlichkeit einer Identifizierung und die Authentizität des Halstuches“, heißt es weiter.

Friseur bereits länger im Visier der Forscher
Die Forscher in Liverpool wurden von Russell Edwards wegen einer weiteren Analyse kontaktiert. Der 48-jährige Geschäftsmann hatte das Halstuch bei einer Auktion im Jahr 2007 erstanden. Kosminski wurde bereits vor Jahren näher in Augenschein genommen. Jari Louhelainen, der auch die jüngsten Analysen begleitete, untersuchte 2014 erstmals das Kleidungsstück. Doch seine damaligen Schlussfolgerungen wurden von zahlreichen Forscherkollegen zurückgewiesen, auch wenn Kosminski als paranoid-schizophrener Frauenhasser gegolten und nach seiner Verhaftung sein Leben in psychiatrischen Kliniken verbracht hatte.

Kritik an Analyse
Ist nun eines der größten Kriminalrätsel der Geschichte nach rund 130 Jahren gelöst? Die Autoren der Studie sind sich auf jeden Fall sicher. Kritiker der Theorie rund um das Halstuch geben aber zu bedenken, dass es gar nicht sicher sei, dass dieses überhaupt am Tatort gewesen und nicht auf eine andere Art und Weise „kontaminiert“ worden sei. Auch die Methode, der Abgleich mit den genetischen Daten von bekannten Nachkommen Kosminskis, wird als unzulässig kritisiert.

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