Dass sie in derartige Schwierigkeiten geraten könnte, hätte sich die Psychologiestudentin nie träumen lassen. Ihr Lebensgefährte hatte vor mehr als einem halben Jahr mehrere Strafzettel wegen Falschparkens bekommen. Er war mit dem Auto der Freundin unterwegs gewesen.
250 Euro Bußgeld angehäuft
Daher bekam auch die junge Frau die Post von der Bezirkshauptmannschaft. 250 Euro Bußgeld sollte sie insgesamt bezahlen. Doch die junge Familie - die 25-Jährige ist schwanger und hat noch eine sechsjährige Tochter - hat gerade einmal genug zum Überleben. Die Studentin darf in ihrem Zustand nicht arbeiten gehen. Ihr Freund wurde seit drei Monaten von seiner Firma nicht mehr bezahlt. Auch der Vater des Mannes konnte nicht helfen. "Ich lebe von einer Invaliditätspension. Ich kann ihnen nichts leihen", erklärt der Mann.
Schreiben der BH ignoriert
Daher beschloss das junge Paar, die Schreiben der BH vorerst zu ignorieren. Doch am Dienstag standen plötzlich zwei Polizisten vor der Haustür. Sie sollten die im achten Monat Schwangere abholen. Die Frau sollte vier Tage Errsatzarrest absitzen. Aber die Beamten erkannten die Situation und lenkten ein. Die Studentin nahm noch einmal mit der BH Kontakt auf. Jetzt kann sie die Strafe in Raten begleichen.
Auf der Polizeiinspektion in Hallein wird versichert, dass man eine Schwangere sicher nicht inhaftiert hätte. Niemand wusste davon, denn die Strafbescheide waren ja schon über ein halbes Jahr alt.
Daten und Fakten
von Manuela Kappes, Kronen Zeitung
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