Solheim war kaum in seinem Büro
Wie die britische Zeitung „The Guardian“ aufdeckte, gab Solheim in nur 22 Monaten fast ein halbe Million Dollar, das sind mehr als 430.000 Euro, für Flugreisen und Hotels aus. Demnach war er zu 80 Prozent seiner Arbeitszeit nicht in seinem in Kenias Hauptstadt Nairobi angesiedelten Büro anwesend. Außerdem gibt es Ungereimtheiten bei der Vergabe von Fördergeldern.
Empörung wegen Spesen
Fragwürdige Flugreisen: UN-Umweltchef tritt zurück
Der wegen seiner exorbitant hohen Reisespesen ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), Erik Solheim, musste am Dienstag seinen Hut nehmen. Der Norweger leitete die Organisation seit 2016, zuvor hatte er auch in seinem Heimatland das Amt des Umweltministers bekleidet. Nun wurde ihm neben der Spesenabrechnung auch sein umweltschädigendes Reiseverhalten zum Verhängnis.
Eine interne Untersuchung der UNO ergab, dass Solheim umgerechnet Hunderttausende Euro für dubiose Reisen ausgegeben und sonstige ungerechtfertigte Aufwendungen geltend gemacht hatte. Und das, obwohl die UNEP zuletzt mit schrumpfenden Finanzmitteln zu kämpfen hatte. Auf Druck mehrerer Mitgliedsstaaten, die mit Solheims Verhalten nicht einverstanden waren, forderte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres den Norweger schließlich zum Rücktritt auf.
Hohe Spesen und Imageschaden
Mit seiner Reisefreude handelte sich Solheim, der einen Teil des Geldes inzwischen zurückgezahlt hat, zusätzlich den Vorwurf ein, er nehme wenig Rücksicht auf die Umwelt und die Reduzierung von CO2-Emissionen. Für die UNEP entstand dadurch auch ein „Risiko für die Reputation“, da man sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben habe.
Rücktritt kurz vor UN-Klimakonferenz
Sein Rücktritt kommt weniger als zwei Wochen vor Beginn der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz, bei der über die Umsetzung des Klimaabkommens von Paris beraten werden soll ...
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