Nach der Gedenkfeier im Parlament ist am Freitag, dem 80. Jahrestag der Novemberpogrome 1938, auch mit einem Totengebet im Ostarrichipark vor der Nationalbank in Wien der österreichischen Opfer des Nationalsozialismus gedacht worden. An diesem Ort soll eine Namens-Gedenkmauer für die rund 66.000 in der NS-Zeit ermordeten Juden aus Österreich errichtet werden.
„Endlich erhält Wien einen würdigen Ort des namentlichen Gedenkens“, sagte Hannah Lessing, Generalsekretärin des Österreichischen Nationalfonds, im Rahmen der Gedenkfeier. Die Dimension werde erst durch die Nennung jedes Einzelnen fühlbar.
Kosten großteils vom Bund getragen
Die Bundesregierung hatte zuletzt angekündigt, fast zur Gänze die Finanzierung der Gedenkmauer übernehmen zu wollen, womit die größte Hürde zur Umsetzung genommen wurde. Es sei ein wichtiger symbolischer Akt, der hier gesetzt werde, meinte die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), die im Namen der Stadt Wien Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für seine Initiative dankte. Kurz wiederum bedankte sich bei allen, die sich für das Projekt eingesetzt haben. Er freue sich, dass man die Idee nun gemeinsam Wirklichkeit werden lassen könne.
Der Initiator der Namensmauer, der Holocaust-Überlebende Kurt Y. Tutter, berichtete von der schwierigen Ortssuche, zeigte sich aber gleichzeitig dankbar für den nunmehrigen Standort - hier habe man mehr Platz und könne damit die Buchstaben der Namen der Opfer ein kleines Stückchen größer realisieren. Im Gespräch mit krone.tv (siehe Video oben) erklärte er, wie wichtig es sei, einen Platz zu haben, an dem man der Verstorbenen gedenken kann.
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