883 Verletzte

Die gefährlichsten Kreuzungen für Radfahrer

Salzburg
12.08.2018 07:00

Nach dem Unfall vom Donnerstag, bei dem eine Radlerin in Salzburg ihr Leben verlor, ist vielen wieder klar geworden: Fahrradfahren kann sehr gefährlich sein. In der Landeshauptstadt gibt es gleich mehrere Unfallhäufungsstellen. Die „Krone“ hat sich umgesehen und verrät, wo man derzeit besonders gut aufpassen muss.

Unfallhäufungsstellen werden von Stadt und Land jährlich ausgewertet. Derzeit gilt der Kreisverkehr zwischen Gabelsberger- und Weiserstraße als Hotspot. Auch jene beim EngelbertWeiß-Weg und der Fanny-von-Lehnert-Straße, der  Itzlinger Hauptstraße und jene beim Gasthaus Steinlechner sowie an der Eder-Kreuzung sind Unfallhäufungsstellen.

Salzburgs Radkoordinator Peter Weiß erklärt, warum es dort häufig zu Zusammenstößen kommt. „Die Radfahrer halten sich oft ganz rechts und werden von Pkw-Lenkern, die sie übersehen, abgeschossen. Besser wäre es, selbstbewusst mitten auf der Spur zu fahren, damit die Autos dahinter bleiben.“ Besonders provisorische Kreisel seien gefährlich. „Man müsste diese ganz ausbauen. Beim Kreisverkehr am Max-Ott-Platz etwa gab es noch nie einen Unfall. Der ist aber auch komplett“, sagt Weiß.

Der Fahrradstreifen in der Sterneckstraße, der in der Mitte zwischen der Geradeaus- und der Linksabbiegerspur geführt wird, gilt ebenso als gefährlich. Mehrmals erwischt hat es Radler in der Gaswerkgasse bei der S-Bahn-Station in Mülln. Sowohl Lenker, die aus Richtung  LKH durch den Tunnel fahren, als auch die, die aus Lehen kommen, können nur den Zebrastreifen, nicht aber die ums Eck kommenden Radfahrer oder Fußgänger frühzeitig wahrnehmen. Dort müssten laut Experten beide Seiten mehr Acht geben, sowohl die Autolenker, als auch die Radler, die teils rasant über den Zebrastreifen übersetzen.

838 Menschen wurden im Vorjahr im Bundesland bei Fahrradunfällen verletzt, davon 214 schwer und 624 leicht. Vier Menschen wurden getötet.75 Prozent sind ohne Helm unterwegs75% der in der Landeshauptstadt verunfallten Radfahrer trugen im Vorjahr keinen Helm. Am Land trugen „nur“ 50% keinen Helm. „Um 30 Euro kann man heutzutage schon einen Helm kaufen. Und der schützt extrem, kann sogar Leben retten“, erklärt Friedrich Schmidhuber, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei.

An 45% aller Verkehrsunfälle mit Verletzten, die sich in Salzburg ereignen, sind Radfahrer beteiligt. Auch Zusammenstöße zwischen zwei Radlern sind häufig. Dazu kommt es besonders bei Unterführungen wie bei der Staats- und der Nonntaler Brücke. Auch zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern kommt es immer öfter zu  gefährlichen Zusammenstößen.Nie neben einem Lkw stehen bleibenSchmidhuber warnt davor, mit einem Rad neben einem Lkw stehen zu bleiben. „Da besteht Lebensgefahr. Denn für den Lkw-Lenker ist der Radler oft im toten Winkel. Und der Zweiradfahrer sieht auch nicht, ob der andere Lenker blinkt. In diesem Fall sollte man lieber hinter dem Schwerfahrzeug bleiben.“

In diese Kerbe schlägt auch Expertin Ursula Hemetsberger vom Land. „Wir haben deswegen Aktionen für die Kinder in den Neuen Mittelschulen aber auch für Lkw-Lenker. Allen wird gezeigt, dass es einen toten Winkel gibt.“

Schmidhuber mahnt zuletzt die Radfahrer, ihre Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen, die Vorrangregeln zu beachten und sich sichtbar zu machen. Licht, Scheinwerfer, Rückstrahler, helle Kleidung und am besten Sicherheitswesten können Leben retten.

Manuela Kappes
Manuela Kappes
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