Medizin-Aufnahmetest

Knapp 3000 Köpfe rauchten in der Innsbrucker Messe

Tirol
07.07.2018 08:15

Einen Massenandrang gab es am Freitag rund um das Innsbrucker Messegelände. Denn exakt 2897 Bewerber stellten sich - wie berichtet - dem entscheidenden Medizin-Aufnahmetest! Die Vorschriften waren dabei richtig streng.

Kurz nach 7.30 Uhr in der Ing.-Etzel-Straße: Tausende Testteilnehmer - von den 3766 angemeldeten kamen schließlich 2897 - strömten zu den Eingängen. Dennoch ging alles ruhig vonstatten. „Das liegt auch daran, dass wir heuer ein paar Punkte adaptiert haben. Es gibt eine Packstation, an der die Bewerber ihre Rucksäcke aus- und einpacken können - und zwar noch bevor sie die in den Hallen nicht erlaubten Gegenstände bei der Garderobe abgeben. Das hat Zeit gespart“, sagt Martina Heidegger, Leiterin Lehre und Studienangelegenheiten.

Strenge Vorschriften
Zustimmung erhält sie von Michael Unterweger, Landesdirektor des Österreichischen Wachdienstes: „Bereits zehn Minuten vor Testbeginn saßen alle Bewerber auf ihren Plätzen - um rund zehn Minuten früher als in den Vorjahren.“ Die Tische in den Hallen waren dicht nebeneinander gestellt. Die Bewerber durften nur Getränke, eine Jause im durchsichtigen Plastiksack, eine Geldtasche, zwei Kugelschreiber, die Testeinladung und einen gültigen Lichtbildausweis mitnehmen. Kapuzenpullis wurden im Vorhinein gründlich gefilzt und muslimische Frauen mit Kopftüchern mussten in einem gesonderten Raum ihr Kopftuch abnehmen. Nach einem Kontrollcheck, durften sie es wieder tragen.

Milchpumpen für Mamis
Während den einen Bewerbern die Anspannung ins Gesicht geschrieben war, machten die anderen noch ein Nickerchen. Auch einige frischgebackene Mamis waren unter den Teilnehmern. „Für sie haben wir Milchpumpen vor Ort, die sie während der Pause benutzen und die Milch dann Familienangehörigen übergeben können“, verriet Peter Loidl, Vizerektor der Medizinischen Universität Innsbruck.

Kritik an Basisausbildung
Zufrieden ist er damit, dass durch gezielte Maßnahmen die Anzahl der Absolventen gesteigert werden konnte. „Im Fach Humanmedizin hatten 2013/14 noch 240 angehende Ärzte ihr Studium beendet. 2016/17 waren es 294 und im laufenden Jahr werden es über 300 sein“, erklärt er. Um später als Arzt arbeiten zu können, müssen alle Absolventen eine neunmonatige Basisausbildung bestreiten. „Doch die bereitet uns Sorgen. Immer mehr müssen auf diesen Platz warten - in Ballungszentren wie Wien oft schon über ein Jahr. Bei einer zu langen Wartezeit entscheiden sich jedoch viele Absolventen für eine Ausbildung im Ausland, wo sie meist sofort anfangen können“, sagt Loidl. Seine Forderung ist klar: „Die Zahl der Basisausbildungsplätze muss angehoben werden!“

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