Massive Schäden

Fluten, Hagel, Tornado: Ausnahmezustand im Land!

Österreich
13.06.2018 09:47

Ausnahmezustand in weiten Teilen Österreichs: Nach den heftigen Unwettern am Dienstag mit einem Todesopfer sind die Einsatzkräfte weiter im Dauereinsatz. Im Salzkammergut zog sogar ein kleiner Tornado übers Land. In Niederösterreich mussten eine Frau mit ihren beiden Kindern sowie ein Lkw-Fahrer, der mit seinem Schwerfahrzeug von einer Brücke gestürzt war, aus den Fluten gerettet werden. Welche Kraft die Wassermassen entwickeln, zeigt ein Video aus Neunkirchen: Hunderte Kilogramm schwere Siloballen wurden einfach weggeschwemmt (siehe oben).

Ein Feuerwehrmann zückte am Dienstag im Salzkammergut genau im richtigen Moment sein Handy - und so gelang es ihm, einen kleinen Tornado zu filmen. Die Windhose demolierte ein Geländer und habe in der Wiese eine Schneise hinterlassen, teilte das Bereichsfeuerwehrkommando des Bezirks Liezen in einer Aussendung mit. Ein massiver Holzboden, bestehend aus Kantern und Pfosten, sei auf einer Fläche von etwa 30 Quadratmetern weggerissen worden. Die Trümmer flogen laut Feuerwehr bis zu 100 Meter weit durch die Luft.

Familie aus Fluten gerettet
Ähnlich spektakulär ging es auch in Niederösterreich zu: In Otterthal im Bezirk Neunkirchen, wo Katastrophenalarm ausgerufen worden war, wurde eine Frau mit ihren beiden Kindern im Alter von zwölf und sechs Jahren im Auto von den Wassermassen überrascht. Sie konnten weder vor noch zurück. Zwei Rotkreuz-Mitarbeiter wurden bei einer Erkundungsfahrt auf die gefährliche Situation aufmerksam und befreiten die Familie aus dem Auto. Anschließend brachten sie die drei mit dem Rettungswagen in ihren Heimatort Kirchberg.

Lkw von Brücke gestürzt
In Dobersberg im Bezirk Waidhofen an der Thaya stürzte am Dienstagabend ein Lastwagen von einer Brücke. Zugfahrzeug und Anhänger kamen in der Flussmitte zum Stehen, der Fahrer wurde in der Kabine eingeschlossen.
Weil sich der Gesundheitszustand des 39-jährigen Lenkers verschlechterte, konnte er von den Feuerwehren nicht gleich geborgen werden. Ein Feuerwehrmann musste zunächst die Notärztin durch den Fluss zum Lkw tragen, damit diese die Erstversorgung vornehmen konnte. Danach wurde der Mann aus dem Fahrzeug gerettet und ins Spital gebracht.

Auto in Garage von Wassermassen erfasst
Im Burgenland kam es am Dienstagabend wegen der Unwetter zu knapp 50 Einsätzen.
„Zahlreiche Keller waren überflutet, viele Bäume sind aufgrund des starken Windes umgestürzt und haben zum Teil auch Straßen blockiert“, schilderte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale. In Rudersdorf bot sich den Einsatzkräften ein eher ungewöhnliches Bild: „Dort ist ein Pkw bis zur Decke aufgeschwommen.“ Einige Keller mussten ausgepumpt werden. „Die Wassermassen in dem Bereich waren massiv“, so Feuerwehrkommandant Patrick Kainz.

56-Jährige in Kärnten aus Auto befreit
Auch Kärnten wurde von einem Gewittersturm mit Starkregen und Hagel getroffen: Ein umstürzender Baum traf in Eberndorf das Heck des Pkw einer 56-jährigen Frau. Die Kärntnerin wurde laut Polizei in ihrem Auto eingeklemmt und musste von der Feuerwehr mit einer Bergeschere aus dem Wrack befreit werden. Abgesehen von einem Schock blieb sie unverletzt. Insgesamt verzeichnete die Landesalarm- und Warnzentrale am Dienstag in Kärnten 23 Unwettereinsätze. Auch im Bezirk Wolfsberg wurden zahlreiche Bäume entwurzelt.

Stromausfall in der Steiermark
In der Steiermark waren nach der heftigen Gewitterfront Mittwochfrüh immer noch rund 1000 Haushalte ohne Strom.
Die Feuerwehr zog eine erste Bilanz: Rund 1500 Kräfte waren im Einsatz. Der steirische Feuerwehrverband sprach von orkanartigen Windböen mit Spitzen über 100 km/h, einer Vielzahl von entwurzelten bzw. geknickten Bäumen sowie heruntergebrochenen Ästen. Dächer wurden beschädigt oder abgedeckt. Straßen, Gehwege und Gleisanlagen waren blockiert. Im Stadtpark in Graz kam ein 26-jähriger Rumäne ums Leben, als er von einem umfallenden Baum getroffen wurde.

Regierung kündigt rasche Hilfe an
Rasche Hilfe für Betroffene kündigten
Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache am Mittwoch an. Die Bereitstellung von Mitteln aus dem Katastrophenfonds werde geprüft, hieß es aus dem Kanzleramt. Nach den anlaufenden Aufräumarbeiten sollen zügig die entstandenen Schäden erhoben werden. Man sei mit den zuständigen Stellen der Länder in Kontakt, um Hilfsmaßnahmen unbürokratisch in die Wege zu leiten. Dank gelte den Einsatzkräften und freiwilligen Helfern.

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