Kultur-Pionier zeigt:

Hallein – die Plätze, Häuser und Schönheitsfehler

Salzburg
11.04.2018 08:06

Gerhard Angerer ist ein Kultur-Pionier in Hallein. Beim Rundgang mit der „Krone“ zeigt er die vielen schönen Plätze und Häuser der Keltenstadt - und auch so manche Schönheitsfehler auf. Eine detailreiche Reise.

Es liegt wie so oft an den Details. Und wer Gerhard Angerer kennt der weiß: Er mag Details.
1985 war er mit dabei, als das Kulturforum Hallein gegründet wurde. Heute ist er der einzige noch im Vorstand aktive. Langzeitobmann Friedl Bahner hat sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen.
Wer mit Gerhard Angerer durch „sein“ Hallein geht, der entdeckt viele Details.

„Hallein hat sich von einer grauen Maus zu einer bunten Stadt entwickelt“, beobachtete Angerer über Jahre die positive Veränderung. Mit kleinen Schönheitsfehlern, aber eben nur, wenn man genauer hinsieht.

Beispiel Verkehr: „Der Durchzugsverkehr ist ein Problem“, weiß er. „Die Pernerinsel ist eine wunderschöne Kulturinsel“, zeigt er auf die „Alte Schmiede“, die gerade um 300.000 Euro saniert wurde. Daneben die herausgeputzten Hallen der Alten Saline. Gegenüber suchen Autofahrer nach Parkplätzen. „Eine andere Straßenführung und wir hätten weniger Verkehr in der Innenstadt“, bemerkt Angerer.

Überhaupt ist die Fußgängerzone oft mehr liebloser Parkplatz als urbaner Ruheraum. Der urige Molnarplatz verparkt, zwei Sitzbänke stehen stiefmütterlich herum. Überall in den kleinen Gassen parken Anrainer. „Es wäre ein leichtes, umliegende Parkflächen zu nutzen“, philosophiert Angerer. Auch Mülltonnen prägen das Gassenbild - egal ob in der entzückenden Goldgasse oder der vom Hochwasser 1976 überfluteten Augustinergasse, wo herrliche Häuser-Ensembles stehen. Aber auch an zentralen Punkten wie Schöndorferplatz, Kornsteinplatz oder Bayrhamerplatz: gefühlt mehr Autos als flanierende Menschen.

Dafür floriert die Gastro-Szene: Etwa am Bayrhamerplatz. „Im Sommer brechend voll. Da sieht man den schönen Platz fast nicht mehr“, fehlt es Angerer oft an Maß und Ziel so manch guter Idee. „Zum Beispiel das Potenzial von Tagestouristen effizienter nutzen“, ergänzt Niklas Grundner vom Café Kurkuma. „Einen anderen Tourismus haben wir hier einfach nicht.“
„Der Branchenmix geht verloren“, fehlen Konditormeister Gerd Braun die kleinen, traditionellen Geschäfte. „Der Aderlass der letzten Jahre war groß. Alles wandert an die Peripherie.“
Der Wunsch an die Stadtpolitik der Zukunft: „Hallein ist eine so tolle Stadt, Ortskernbelebung ist wichtig“, weiß Braun um die Bemühungen vieler.  „Aber mit mehr Rücksicht auf die Ressourcen der Natur“, würde sich Angerer mehr direkte Demokratie ersehnen, „und nicht in dem Glauben gehandelt wird, alles richtig zu machen ohne zu fragen.“

Der Schlüssel liegt eben bekanntlich im Detail.

Max Grill
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