Giftanschlag-Affäre

Russland wirft britische Diplomaten aus dem Land

Ausland
16.03.2018 10:06

Als Reaktion auf britische Sanktionen in der Giftanschlag-Affäre macht Russland jetzt seine Drohung wahr und weist britische Diplomaten aus. Außenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag, sein Land werde diesen Schritt gehen. Großbritannien hatte wegen des Attentats auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt und unter anderem 23 russische Diplomaten ausgewiesen.

Lawrow hatte bereits am Donnerstag eine entsprechende Vergeltungsmaßnahme angekündigt. Am Freitag bekräftigte er, dass sein Land als Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten aus Großbritannien ebenfalls mit Ausweisungen reagieren werde. „Natürlich werden wir das machen“, sagte er. Weitere Angaben dazu machte er zunächst aber nicht. Der russische Botschafter in Großbritannien, Alexander Jakowenko, kündigte an, sein Land werde „maximalen Druck“ auf die britische Regierung ausüben.

Bei den Untersuchungen im Streit um den Giftanschlag setzt Lawrow auf eine mögliche Aussage des Opfers. „Warum fragen wir nicht einfach den Betroffenen selbst, wenn es ihm hoffentlich besser geht. Wahrscheinlich kann er am ehesten Aufschluss darüber geben, was an jenem Tag passiert ist, als die Tragödie geschah“, sagte der Außenminister.

Ex-Doppelagent und Tochter weiter in Lebensgefahr
Der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter waren am 4. März im britischen Salisbury vergiftet worden, sie schweben weiterhin in Lebensgefahr. In einer gemeinsamen Erklärung hatten sich die Regierungen Frankreichs, Deutschlands und der USA hinter die britische Position gestellt, wonach Russland „sehr wahrscheinlich“ hinter dem Attentat steht. Russland weist die Vorwürfe vehement zurück.

Auch „Vergeltungsmaßnahmen“ für US-Sanktionen
Wie es am Freitag aus dem Kreml weiter hieß, bereitet Russland derzeit auch „Vergeltungsmaßnahmen“ für die von den USA am Donnerstag verhängten Sanktionen wegen des Vorwurfs der Wahlkampfeinmischung vor. Die US-Strafmaßnahmen würden nach dem Prinzip der Parität im selben Umfang beantwortet, zitierte die Nachrichtenagentur RIA den russischen Vizepremier Sergej Riabkow.

Zugleich betonte er, man werde bei den Gegenmaßnahmen berücksichtigen, dass Russland weiterhin ein Interesse daran habe, den Dialog mit den USA aufrechtzuerhalten. Diejenigen in den USA, die die Sanktionen gegen sein Land dazu nutzen wollten, die beiderseitigen Beziehungen zu zerstören, spielten mit dem Feuer, warnte der Vizepremier.

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