Der Bursch ging durch die Hölle! Mehrfach soll ein heute 14-Jähriger von einem niederösterreichischen Politiker und Unternehmer sexuell missbraucht worden sein - ebenso wie ein Dutzend weiterer Minderjähriger. Der ÖVP-Stadtrat wurde am Mittwoch festgenommen, nachdem sich der 14-Jährige seinen Eltern anvertraute und Anzeige erstattete.
Nur wenige Tage nachdem ein SPÖ-Gemeinderat wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verhaftet wurde, klickten jetzt auch für einen ÖVP-Stadtrat aus Niederösterreich die Handschellen. Der IT-Fachmann soll sich über Jahre hinweg an jungen Buben vergangen haben. Mit teuren Computerspielen und Leckereien soll er die Neun- bis 13-Jährigen in seine Wohnung gelockt haben.
"Wir durften alles, was wir zu Hause nicht durften"
"Bei ihm durften wir halt alles, was wir zu Hause nicht durften. Er war nett, hat uns Pizza und Cola gekauft", schildert eines der Opfer im "Krone"-Gespräch. Schon lange war in der Gemeinde über die Vorlieben des Politikers gemunkelt worden. Geschehen ist lange nichts. Eltern beklagen, die Behörden (Jugendamt, Polizei) seien trotz Hinweisen zu lange untätig geblieben. Laut Staatsanwaltschaft Korneuburg drohen dem mutmaßlichen Sextäter bis zu zehn Jahre Haft.
"Wir haben sofort nach Bekanntwerden des Falls reagiert. Die betreffende Person ist kein Mitglied mehr", stellte die ÖVP Niederösterreich am Nachmittag auf APA-Anfrage fest.
Patrick Huber und Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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