Er hörte Horror-Unfall

Helfer sprang über Zaun auf Autobahn

Salzburg
01.02.2018 17:03

Es war ein lauter Knall, der Patrick Frinner bei seiner Laufrunde am Mittwoch auf den Horrorunfall aufmerksam machte: Der Bundesheer-Mitarbeiter und Ersthelfer reagierte sofort. Er sprang über den Zaun auf die Autobahn, wo sich schon ein erster Stau gebildet hatte: „Ich bin zum Opfer ins Auto gestiegen.“

Patrick Frinner ist gebürtiger Ennstaler und Hauptmann beim Bundesheer in der Schwarzenbergkaserne. Er dreht regelmäßig seine Laufrunden auf der Goiser Wiese nahe der Autobahn und verlängerte die Strecke am Mittwochnachmittag, um zu helfen. „Ich habe plötzlich einen irrsinnigen Knall gehört“, wird er das Geräusch von aufprallendem Blech gegen 15 Uhr nie vergessen. Als geschulter Ersthelfer – Patrick Frinner ist auch Quereinsteiger bei der Walser Feuerwehr – wusste er sofort, was zu tun ist und reagierte vorbildlich.Andere beobachteten nur, er griff als Erster ein„Ich bin über den Zaun auf die Autobahn gesprungen“, schildert Frinner die Situation und blieb dabei achtsam. „Direkt gefährlich war das nicht, weil sich im Unfallbereich schon ein erster Stau gebildet hat.“ Einige Autofahrer kamen dazu, beobachteten das Schreckens-Szenario mit dem völlig zerstörten Pkw aber nur. Patrick Frinner griff als Erster ein: „Ich habe mich zum Opfer ins Auto gesetzt.“

Der Ersthelfer und Feuerwehrmann versuchte den Hals des 40-jährigen Lenkers zu stabilisieren: „Er war ansprechbar. Ich habe seinen Kopf gehalten, ihm gut zugeredet und darauf geachtet, dass er sich nicht bewegt. Gerade Verletzungen im Halswirbelsäulen-Bereich sind gefährlich.“

Kurz darauf trafen auch schon die Rettungskräfte und seine Kameraden von der Feuerwehr Wals-Siezenheim ein. „Ich hab dann an sie übergeben“, lacht Frinner. Er selbst war ja noch in Laufdress und trug keine Schutzkleidung. Zurück nach Wals durfte er freilich zu den Kollegen in einen der vier Einsatzwagen steigen.

Auto und Lkw waren derart ineinander verkeilt, dass die Feuerwehr den Sattelschlepper mit einem Hebekissen leicht anheben musste (siehe Interview dazu). Dann wurde noch das Dach des Pkw abgetrennt, um an den schwer verletzten Lenker zu kommen. Zu einem derart dramatischen Unfall müssen die Feuerwehrkameraden aus Wals rund einmal im Jahr ausrücken. Kommandant Johann Berger: „Seit in den 90ern im Dreiecks-Bereich der 100er eingeführt wurde, ist die Zahl zum Glück leicht zurückgegangen.“

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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