Misaks Rezepte wurden in Zeitungen abgedruckt, sein Ruf war über die Grenzen hinaus bekannt. Wie seine Schwester am Mittwoch erzählte, hat er einmal anlässlich eines Empfanges in der Österreichischen Botschaft in London sogar Königin Elizabeth Gaumenfreude bereitet.
900 Schilling Gage für erste Auftritte
Laut einem Beitrag der Kulturwissenschafterin Lisa Wögenstein für den Katalog zur Ausstellung "Die Sinalco-Epoche" im Wien Museum war Misak eine "echte Wiener Type, bodenständig und mit viel Schmäh, zum Anfassen, ein echter Entertainer". Über die Entlohnung der TV-Köche in den Anfangstagen dieses Genres schreibt Wögenstein: "Von den 900 Schilling Gage mussten Lebensmittel, Geschirr und Requisite selbst angeschafft werden, ein Umstand, der den Koch bei einem Festtagsessen wie 'Fasan mit Rotkraut' schon mal in Bedrängnis bringen konnte."
Dem Publikum "Restl-Essen" serviert
Misak hat seinem Publikum laut Wögenstein ein "Restl-Essen" serviert. Wirtschaftlichkeit und die Möglichkeit, dass seine Gerichte für alle nachkochbar sind, war seine Maxime. "Ich wollte, dass selbst die Bauern vom Berg, vom letzten Dorf die Zutaten bekommen", sagte Misak in einem Interview für den Beitrag. Und die Autorin meinte mit einem Augenzwinkern über das Gericht "Suppenhuhn verschieden zubereitet": "Und nachdem er wirklich jedes Stückchen Fleisch vom Knochen heruntergelöst hat, denkt Misak noch ans Hunderl und Katzerl."
Misak, der an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs und einer Lungenentzündung starb, hat nie ein Kochbuch herausgegeben. "Das wollte er nicht", so seine Schwester.
Symbolfoto
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