Luftröhre verpflanzt

OP fast an Gepäck-Bestimmungen gescheitert

Ausland
21.11.2008 15:03
Die weltweit einzigartige Verpflanzung einer Luftröhre wäre beinahe an den Gepäckbestimmungen des Billigfliegers Easyjet gescheitert. Die für die Operation nötigen Stammzellen sollten von Großbritannien nach Barcelona transportiert werden. Doch die Airline wollte das außergewöhnliche Gepäck in den Reagenzgläsern nach Angaben eines britischen Professors nicht mitnehmen - weil es mehr als die erlaubte Menge Flüssigkeit enthielt und ein Sicherheitsrisiko sei. Mit einem gecharteten Privatjet gelangte die lebensrettende Fracht dann doch nach Barcelona - zur Freude der Patientin Claudia Lorena Castillo Sanchez (kleines Bild).

Wie mehrere britische Zeitungen am Freitag berichteten, habe Martin Birchall von der Universität Bristol wenige Stunden vor der Operation für 14.000 Pfund einen Privatjet chartern müssen. Zu Hilfe kam ihm dabei ein deutscher Student. "Ich wäre fast von bewaffneten Polizisten verhaftet worden. Ich war so wütend", erzählte Birchall. "Wenn wir die Zellen nicht geliefert hätten, wäre die jahrelange Arbeit umsonst gewesen." Easyjet erklärte, dass vorher nicht um Erlaubnis für den Transport gefragt wurde. 

Lebensrettende Operation
Mit dem Eingriff hatte das europäische Ärzteteam in Barcelona das Leben einer jungen Frau gerettet. Die Mediziner verpflanzten der schwer kranken 30-Jährigen ein Stück maßgeschneiderte Luftröhre, das zuvor mit ihren körpereigenen Zellen besiedelt worden war. Damit ersparten die Ärzte der jungen Frau den Verlust eines Lungenflügels.

Alle Infos zur Operation findest du in der Infobox!

Wie die Zeitung "Daily Telegraph" schrieb, habe ein deutscher Student einen Piloten-Freund aus Deutschland kontaktiert, der die wertvolle Fracht ausfliegen konnte. "Nach ein paar Anrufen brachte er seinen Freund dazu, von Deutschland hierher zu kommen. Und dieser sagte, er berechne uns nur die Kosten, um den Privatjet zu chartern." Ohne dieses Angebot hätte die Operation nicht stattgefunden, sagte Birchall. Die Universität Bristol zahlte dem Professor das Geld für den Privatjet zurück.

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