Umtriebige Täter

Jugendbande nach 60 Überfällen gefasst

Wien
03.10.2008 13:32
Die Polizei hat eine aus sechs Burschen im Alter von 15 bis 19 Jahren bestehende Bande ausgeforscht, die bis zu 60 Überfälle verübt haben soll. Den Jugendlichen wird zur Last gelegt, Passanten beraubt und - mit einer Schreckschusspistole bewaffnet - vier Cafés überfallen zu haben. Auch zwei Überfälle auf Briefträger gehen auf das Konto der Bande. Mehrere Personen mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Burschen - sie wurden in der ersten Septemberhälfte festgenommen - haben laut Polizei 50 bis 60 Überfälle zugegeben. Sie waren überwiegend in Favoriten aktiv, und dort hauptsächlich im Bereich Quellenplatz.

Alkoholisierte niedergeschlagen
An Opfern suchten sie sich zunächst Passanten aus, vorzugsweise solche, die abends oder nachts in alkoholisiertem Zustand auf dem Heimweg waren. Die Opfer wurden niedergeschlagen und ihrer Barschaft beraubt - wobei die Beute in vielen Fällen eher mager ausfiel. Daraufhin sattelten die Burschen um und überfielen bewaffnet und maskiert vier Cafés.

Briefträger überfallen
Da ihnen auch diese Straftaten nicht lukrativ genug waren, erkoren sie sich zwei Briefträger als Opfer aus. Bei einem von ihnen erbeuteten sie laut Oberstleutnant Helmut Stacher vom KK Süd nur sechs Euro - die Annahme der Bande, dass es sich um einen Geldboten handelte, erwies sich nämlich als falsch. Bei dem anderen Briefträger war die Beute ebenfalls gering. Insgesamt dürfte die Bande laut Stacher rund 20.000 Euro erbeutet haben. Das Geld haben die Burschen verbraucht.

Geldnot als Motiv
Als Motiv nannten die Festgenommenen Geldnot. Drei der Bandenmitglieder sind Schüler, zwei sind beschäftigungslos, einer arbeitete als Verkäufer. "Als sie bei den ersten Überfällen gesehen haben, wie leicht das eigentlich geht, haben die Verdächtigen die Intensität gesteigert", sagte Stacher.

Ermittlungen laufen
Die Ermittler sind bemüht, jene Überfälle aufzuarbeiten, die die Burschen zugegeben haben, zu denen aber keine Anzeigen vorliegen. "Vielleicht haben sich manche Opfer wegen der Geringfügigkeit der Beute nicht an die Polizei gewandt oder weil sie nicht zugeben wollten, betrunken gewesen zu sein", meinte Stacher. Solche Bedenken sind - im Hinblick auf eine mögliche Gefährdung des häuslichen Friedens - unbegründet. "Anzeigen werden auf Wunsch vertraulich behandelt", versicherte der Kriminalist.

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