Die 19-jährige Rumänin hatte am 15. Dezember in einem Bordell in der Stadt Salzburg ein Kind auf die Welt gebracht und das Neugeborene anschließend aus einem Fenster geworfen. Der lebensfähige Bub überlebte den Aufprall aus sieben Metern Höhe nicht.
Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Der Strafrahmen beträgt bei jungen Erwachsenen in diesem Fall sechs Monate bis fünf Jahre Haft. Die Öffentlichkeit wurde vor der Einvernahme der Rumänin von der Verhandlung ausgeschlossen.
"Nicht gewusst, dass sie schwanger ist"
Laut Gutachter habe die Angeklagte zum Tatzeitpunkt nicht gewusst, was sie tut, führte Verteidiger Robert Morianz (im Bild rechts neben seiner Mandantin und ihrem Lebensgefährten) in seinem Eingangsplädoyer aus. "Sie hat in einem schweren Milieu gearbeitet und nicht einmal gewusst, dass sie schwanger ist." Einige Stunden vor der Geburt habe sie über Bauchweh geklagt, sich ins Zimmer gelegt und dann auf der Toilette "etwas ausgestoßen, das sie in einen Nylonsack verpackt und aus dem Fenster geworfen hat", so der Rechtsanwalt.
Die bisher unbescholtene Frau wegzusperren, wäre "der absolut falsche Weg", betonte Morianz. Sie müsse ohnehin mit der Tat leben, "das ist die tatsächliche Strafe". Wichtig sei nun, ihr die größtmögliche Integration zu bieten. Als sie nach dem tragischen Vorfall im Bordell in die Christian-Doppler-Klinik eingeliefert worden war, habe Selbstmordgefahr bestanden. "In der medizinischen Nachbetreuung wurde Wunderbares geleistet. Ihr konnte zur Wiedereingliederung ins Leben geholfen werden", so der Anwalt.
Aus dem Milieu ausgestiegen
Die ehemalige Prostituierte ist laut ihrem Verteidiger aus dem Milieu komplett ausgestiegen. Sie werde nun von ihrem aktuellen Lebensgefährten unterstützt. Der Österreicher hat die Rumänin auch in den Gerichtssaal begleitet. Die 19-Jährige hat mittlerweile eine Arbeit im Geschäft einer Freundin gefunden.
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