In der Wohnung in der Linzer Kopernikusstraße fanden alarmierte Retter und Polizisten eine bunte Auswahl an Drogen-Utensilien. Die seit vielen Jahren in der Drogenszene bekannte Linzerin hatte die Wechselwirkungen von Kokain, Substitol und vermutlich Schlafmitteln offenbar unterschätzt und sich irrtümlich eine Überdosis gespritzt. Ob ihr Ehemann wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt wird, prüfen Polizei und Staatsanwalt noch.
In Steyr wird bekanntlich ein Paar angeklagt, weil es der 16-jährigen Daniela S. beim Sterben zugesehen hatte. Auch sie hatte eine Überdosis erwischt. Während in Steyr heuer bereits sechs Drogen-Tote zu beklagen waren, sind es in Linz mit dem aktuellen Fall drei. In Wels hatte die heurige Todesserie mit einer 31-Jährigen begonnen, die ebenfalls einen Drogencocktail intus hatte. Damit dürfte heuer der langjährige „Durchschnitt“ von einem Dutzend Drogentoten in Oberösterreich weit überschritten werden.
Das Risiko steckt in unberechenbaren Mixturen, die derzeit „in Mode“ sind: Schlafmittel, kombiniert mit ärztlich verschriebenen Drogenersatzstoffen und „echtem“ Suchtgift - egal ob gespritzt oder geschluckt.
„Das Problem ist, dass die wenigsten ihr Problem erkennen und Hilfe suchen“, so Rainer Schmidbauer vom Institut Suchtprävention in Linz.
Repro: Hannes Markovsky
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