Team-Heimkehr

“Hicke” ist mit seiner Truppe rundum zufrieden

Fußball
17.05.2008 11:07
Österreichs Fußball-Teamchef Josef Hickersberger hat sich am Freitag bei der Ankunft des Nationalteams am Flughafen Wien-Schwechat noch einmal positiv über das abgelaufene Trainingscamp der ÖFB-Auswahl auf Sardinien geäußert - und das, obwohl es laut „Hicke“ auf der Mittelmeerinsel in den vergangenen sechs Tagen „mehr als sonst in zwei, drei Monaten“ geregnet hat und er sich mitunter wie ein Oberlehrer auf einer Landschulwoche verhalten musste und etwa Teamspieler weckte.

„Auch wenn die Trainingsbedingungen nicht ideal waren, muss ich der Mannschaft dennoch ein großes Lob spenden, weil sie diese Belastung ohne Murren akzeptiert hat und mit großem Engagement bei der Sache war“, erklärte der 60-Jährige nach dem Rückflug am Freitagabend und erzählte noch von der „Verfehlung“ eines Teamspielers. „Aufhauser war nach hartem Training am Vortag zum Aktivieren Mittwochfrüh nicht pünktlich, er musste von mir geweckt werden“, sagte der Niederösterreicher schmunzelnd.

„Da sieht man die guten Fußballer“
Die kräfteraubenden Einheiten auf der Mittelmeerinsel hinterließen laut Hickersberger ihre Spuren. „Ich habe schon gemerkt, dass sich zuletzt Müdigkeit breitgemacht hat. Da sieht man schnell die guten Fußballer, die sich auch noch mit schweren Beinen gut präsentieren“, sagte er. Seine Sardinien-Eindrücke sind  „mitentscheidend“ dafür, wer aus dem 31-Mann-Großkader den Sprung ins endgültige EM-Aufgebot schafft.

Nach zwei Tagen Pause erwartet Hickersberger seine Schützlinge am Montag um 13.00 Uhr im Teamcamp in Lindabrunn. Am Dienstag absolviert die erste Tranche der Legionäre (Andreas Ivanschitz, Jürgen Macho, Emanuel Pogatetz, Martin Stranzl, Roland Linz, Roman Kienast) die leistungsdiagnostischen Tests in der Südstadt, am Donnerstag folgt der Rest (Markus Weissenberger, Martin Harnik, György Garics, Alexander Manninger, Andreas Ibertsberger).

Sonderlob für Goalie Helge Payer
Nachdem sich Hickersberger schon am Donnerstagabend lobend über Ivica Vastic, Ümit Korkmaz und Erwin Hoffer geäußert hatte, erhielt nun auch Goalie Helge Payer Sonderlob. „Was mir an ihm imponiert ist, wie konzentriert und sachlich die Tormann-Diskussion von ihm gehandhabt wurde, wobei er am Medienmarkt gar nicht als Nummer eins gehandelt wurde. Es wurde immer nur spekuliert, ob Manninger oder Macho die Nummer eins ist, aber das sehe ich nicht so. Ich weiß noch aus meinen Rapid-Zeiten, was ich an Helge habe“, betonte der 60-Jährige und fügte einmal mehr hinzu: „Alle Torhüter haben eigentlich noch immer die gleiche Chance, als Nummer eins ins Turnier zu gehen.“

Payer steht der Thematik gelassen gegenüber. „Ich befasse mich schon längere Zeit nicht mehr damit, sondern arbeite konzentriert auf mein Ziel hin. Nach der Entscheidung, egal wie sie ausgeht, möchte ich mich in den Spiegel schauen können und wissen, dass ich alles dafür getan habe, um zu spielen“, sagte der Rapid-Schlussmann.

Löw-Entscheidung überrascht Hickersberger
Während die drei ÖFB-Goalies bei der EM schon seit längerer Zeit feststehen, sorgte Deutschlands Teamchef Joachim Löw am Freitag mit seinem Verzicht auf Timo Hildebrand und der Nominierung von Rene Adler für Aufsehen. „Das ist schon eine Überraschung, Hildebrand hätte ich erwartet“, meinte Hickersberger, für den die Nominierung von Christoph Metzelder keine Überraschung war. „Er hatte zwar im Frühjahr große Verletzungsprobleme, aber es wird absehbar sein, dass er bis zur EM hundertprozentig fit wird“, vermutete der ÖFB-Coach.

In punkto Turnier-Vorbereitung nahm sich „Hicke“ am DFB und dessen WM-2006-Programm ein Beispiel, was den Ort der deutschen Kaderbekanntgabe - die Zugspitze - betrifft, will der Trainer mit dem EURO-Gruppengegner aber erst gar nicht mithalten. „Vielleicht wäre der Großglockner für uns auch die richtige Destination, aber ich bin nicht mehr in der Lage, den Glockner zu besteigen, also werden wir darauf verzichten“, erklärte Hickersberger, der seinen definitiven EM-Kader am 28. Mai in Graz bekannt gibt.

Internes Match endet 1:1
Das Nationalteam hat die letzte Trainingseinheit mit einem Testspiel Zehn gegen Zehn über zweimal zehn Minuten abgeschlossen. Die Partie endete 1:1, die Treffer erzielten die Rapidler Erwin Hoffer bzw. Jürgen Patocka, dessen Truppe das darauffolgende Elferschießen 4:3 gewann, nachdem Helge Payer die Versuche von Jürgen Säumel und Ümit Korkmaz pariert hatte. Auf der Gegenseite scheiterte Sanel Kuljic an Christian Gratzei.

Franz Schiemer fehlte wegen einer Entzündung im Sprunggelenk, soll aber nach dem freien Wochenende ab Montag in Lindabrunn wieder voll einsteigen. Für den Austria-Abwehrspieler sprang Teamchef-Assistent Andreas Herzog in der Innenverteidigung ein.

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(Bild: KMM)



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