Seit 2005 haben Wissenschaftler des Courant Forschungszentrums "Evolution des Sozialverhaltens" an der Universität Göttingen und des Leipziger Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie in einem thailändischen Naturschutzgebiet eine bis zu 60-köpfige Makaken-Gruppe beobachtet.
Dabei entdeckten sie ein strategisches Handeln der Männchen: Wenn ein Makake eine enge Beziehung zu einem anderen nicht mit ihm verwandten männlichen Tier geknüpft hat, hilft dieser "beste Freund" auch in Kämpfen gegen dritte Männchen. Makaken, die nicht in Freundschaften investieren, verlieren dagegen an Status und schaffen den Aufstieg innerhalb der Gruppe nie.
Es geht um Politik
"Anders als bei Weibchen geht es dabei nicht um den Zugang zu knappen Ressourcen, sondern um die Manipulation der eigenen und der Sozialbeziehungen anderer - also um Politik", sagte der Göttinger Forscher Oliver Schülke. Dabei sei nicht die Anzahl, sondern die Stärke der Bünde für die Koalition und den Aufstieg entscheidend. "Je enger die Bindung eines Männchens zu Geschlechtsgenossen ist, desto öfter geht es erfolgreich Koalitionen gegen andere Männchen ein."
Ein Makaken-Affe, der vor vier Jahren die engsten drei Bindungen in der Gruppe hatte, sei stetig im Rang gestiegen und stehe heute mit seinem besten Freund an der Spitze der Hierarchie. Mit dem Aufstieg stieg zugleich die Anzahl der gezeugten Nachkommen.
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