Säbelrasseln

USA schicken Bomber über Gewässer vor Nordkorea

Ausland
23.09.2017 21:21

Im Konflikt um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm haben die USA am Samstag mehrere B-1B-Bomber aus Guam und Kampfjets in den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea geschickt. Es sei das erste Mal in diesem Jahrhundert, dass amerikanische Kampfflugzeuge oder Bomber so weit nördlich der entmilitarisierten Zone vor der nordkoreanischen Küste geflogen seien, teilte das Pentagon mit. Nordkorea reagierte prompt: "Der Besuch unserer Raketen im gesamten US-Festland ist unvermeidlich geworden", sagte Außenminister Ri Yong Ho in seiner Rede bei der UNO in New York.

Die Entsendung der Kampfbomber unterstreiche, wie ernst die USA das "verwegene Verhalten" Pjöngjangs nähmen. "Die Mission ist eine Demonstration amerikanischer Entschlossenheit und eine klare Botschaft, dass der Präsident (Donald Trump) viele militärische Optionen hat, jeder Bedrohung zu begegnen", hieß es aus dem US-Verteidigungsministerium weiter. "Wir sind bereit, die volle Bandbreite militärischer Fähigkeiten zu benutzen, um unser Heimatland und unsere Verbündeten zu schützen."

Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA über die Raketen- und Nukleartests von Pjöngjang hatte sich am Freitag weiter zugespitzt. Als Reaktion auf kriegerische Töne von Trump vor den Vereinten Nationen erklärte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un: "Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen."

"Trump voller Größenwahn auf selbstmörderischer Mission"
Nordkorea reagierte noch am Samstag mit einer Drohung: Ein Raketenangriff auf die USA ist nach Worten von dessen Außenminister unausweichlich. Nordkorea werde "erbarmungslose, präventive Schritte" ergreifen, wenn die USA versuchten, das Hauptquartier in Pjöngjang oder das Militär Nordkoreas zu "köpfen", so Ri Yong Ho.

In seiner Ansprache konterte Ri die harte Rhetorik Trumps mit ähnlich scharfen Tönen. Trump sei ein "Geisteskranker voller Größenwahn und Selbstgefälligkeit", sagte Ri. "Niemand außer Trump selbst ist auf einer selbstmörderischen Mission", sagte Ri, der damit Trumps Angriff auf Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un zitierte. Trump hatte Kim als "Raketenmann auf einer selbstmörderischen Mission" bezeichnet. Trump mangele es an "grundlegendem Allgemeinwissen". Falls unschuldige Amerikaner im Konflikt beider Länder zu Schaden kommen sollten, sei Trump dafür "total verantwortlich".

Nordkorea befinde sich auf dem Weg zu einer Nuklearmacht und handle dabei auch "verantwortlich", sagte Ri. Diesen Status müsse sich das kommunistisch regierte Land von keinem anderen Staat bescheinigen lassen. "Unser letztes Ziel ist, mit den USA eine Machtbalance herzustellen", sagte Ri.

Erdbeben ließ Alarmglocken schrillen
Am Samstag hatte ein Erdbeben nahe einem Atomtestgelände in Nordkorea für weltweite Unruhe gesorgt. Das Beben hatte zunächst Befürchtungen ausgelöst, das weitgehend isolierte kommunistische Land könnte einen neuen Kernsprengsatz erprobt haben. Mittlerweile steht allerdings fest, dass die Erderschütterung natürliche Ursachen hatte.

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