Angst vor Terror

Slowaken decken sich mit immer mehr Waffen ein

Ausland
05.08.2016 17:59

Die angespannte Situation in Europa infolge der Terrorattacken hat in der Slowakei offenbar zu einem erhöhten Waffenverkauf geführt. In den vergangenen fünf Jahren wurden in dem Nachbarland Österreichs laut aktuellen Zahlen rund 50.000 neue Waffen registriert, so die Tageszeitung "Novy Cas". Laut Händlern gab es auch eine vermehrte Nachfrage bei anderen Verteidigungsmitteln wie Pfefferspray.

Binnen eines Jahres sei der Verkauf gar um rund 20 Prozent gestiegen, sagte der Verkäufer Lukas Hrnciarik laut "Novy Cas" vom Donnerstag. Zwar hänge dies nicht ausschließlich mit der Sicherheitssituation in Europa zusammen, diese habe aber einen wesentlichen Einfluss, so der Experte. Auch Sportschießen komme in der Slowakei immer mehr in Mode, die Zahl der Sportklubs habe ebenso einen steigenden Trend.

Zahl der Waffenscheine rückläufig
Überraschend ist laut Polizeiangaben aber der Rückgang der Waffenscheine. Während im Jahr 2010 landesweit noch knapp 156.000 Waffenscheine ausgegeben wurden, waren es Ende des Vorjahres um rund 8500 weniger. Ende 2015 besaßen die Slowaken insgesamt mehr als 299.000 Schusswaffen. Demnach besitzen viele Waffenscheininhaber weitaus mehr als eine Schusswaffe.

In der Slowakei gibt es keine ausgeprägte "Kultur des Waffenbesitzes für eigene Verteidigung", sagte Sicherheitsexperte Marian Majer vom Slowakischen Institut für Sicherheitspolitik. Historisch wurde die Sicherheit im Land stets als Angelegenheit des Staats empfunden. Sollte es allerdings in Europa zu weiteren Terroranschlägen wie in den vergangenen Wochen kommen, könnte der Trend, eine Waffe zu besitzen, weiter zunehmen, so der Experte.

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