Balkan-Zäune löchrig

Keine Beruhigung - aber Migranten jetzt unsichtbar

Ausland
02.09.2016 16:55

Im vergangenen Jahr kamen über eine Million Migranten über die Balkanroute nach Westeuropa. Seit März ist sie geschlossen - und dennoch sind Tausende auf der Suche nach Löchern in den Zäunen. Eine Momentaufnahme.

Griechenland ist das erste EU-Land auf dem Weg der Flüchtlinge aus der Türkei. Die Aufnahmelager auf den ostägäischen Inseln Chios, Samos, Lesbos, Leros und Kos müssen mit über 12.000 Migranten fast doppelt so viele Menschen versorgen wie die Kapazitäten eigentlich erlauben.

Im ganzen Land befinden sich knapp 60.000 Menschen in staatlichen Aufnahmeeinrichtungen - in ausrangierten Kasernen und alten Industriegebäuden. Die Zahl der Neuankommenden schwankt zwischen 100 und weit über 400 am Tag.

Angst vor Aufkündigung des Flüchtlingspaktes mit der Türkei
Im Land herrscht Angst, die Türkei könnte den Flüchtlingspakt mit der EU aufkündigen. "Ohne ihn würden jetzt zusätzlich bis zu 180.000 hier sein", sagt Migrationsminister Ioannis Mouzalas.

Mazedonien hütet mit der finanziellen, technischen und personellen Hilfe von Österreich und anderen Staaten den Grenzzaun.

Serbien: "Es gibt keine Beruhigung der Lage, nur sind die Migranten nicht mehr so sichtbar", sagt Helferin Tijana Sijaric in Belgrad, der Hauptstadt von Serbien. Rund 300 Migranten würden im Schnitt täglich in der Großstadt gezählt, 4500 sind es im ganzen Land, meist über Bulgarien.

In Ungarn, das als erstes Land seine Grenze mit Zäunen zu Serbien und Kroatien abschottete, halten sich 1300 Flüchtlinge auf. Am 2. Oktober lässt Viktor Orban die Bürger über die Ablehnung der EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern abstimmen.

Kroatien: Die Polizei schätzt die Zahl der illegalen Grenzübertritte für das laufende Jahr auf bis zu 5000; ebenso Slowenien.

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