Gebäude abgeriegelt

Essen: Anschlag auf Einkaufszentrum vereitelt

Ausland
11.03.2017 19:45

Die deutsche Polizei hat offenbar einen Terroranschlag auf ein Einkaufszentrum im nordrhein-westfälischen Essen vereiteln können. Wegen "konkreter Hinweise" wurde Samstagfrüh das Gebäude am Limbecker Platz geschlossen und von einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften abgeriegelt. Das Einkaufszentrum wurde mit Spürhunden durchsucht. Zwei Männer aus dem nahen Oberhausen wurden im Zusammenhang mit dem Terroralarm verhaftet, die Polizei sprach aber nicht von Tatverdächtigen.

Die Polizei hatte die Terror-Information laut eigenen Angaben von anderen Behörden erhalten und nahm die Bedrohung sehr ernst. "Wir als Polizei sind die Sicherheitsbehörde, und wir haben uns dazu entschieden, wir machen das Einkaufszentrum zu", sagte Polizeisprecher Christoph Wickhorst. Die Entscheidung sei in der Nacht gefallen, das Management wurde am frühen Morgen informiert.

TV-Sender: Auftrag zu Selbstmordattentat kam vom IS
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, auch aus anderen Teilen Nordrhein-Westfalens. Polizisten in schusssicheren Westen und mit Maschinenpistolen sicherten den umstellten Gebäudekomplex ab. Einsatzkräfte durchsuchten das Gebäude, um auszuschließen, dass sich Beschäftigte oder Reinigungskräfte darin aufhielten. Am Limbecker Platz, wo an normalen Samstagen reger Betrieb herrscht, war es am Vormittag gespenstisch ruhig.

Den "Auftrag" zum Angriff auf den Limbecker Platz soll die Terrormiliz Islamischer Staat gegeben haben, berichtete der WDR. Demnach soll eine Person im Ausland mit Bezug zum IS sogar Bombenbaupläne über das Internet verschickt haben.

Bürgertelefon eingerichtet
Die Polizei richtete ein Bürgertelefon unter der Nummer 0201/8291055 ein. "Es haben sich viele Menschen gemeldet, wir hatten mehrere Hundert Anrufe", sagte der Polizeisprecher zu Mittag. "Unter ihnen waren Anrainer, Besitzer von Geschäften in der Nähe sowie Besucher."

Der Komplex ist laut eigenen Angaben mit mehr als 200 Geschäften und 70.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eines der größten innerstädtischen Einkaufszentren Deutschlands.

Essen hat Erfahrung mit Terror
In Essen war vor knapp einem Jahr bereits einmal ein Terroranschlag verübt worden: Im April 2016 hatten zwei muslimische Jugendliche eine Bombe auf ein Gebetshaus der indischen Religionsgruppe der Sikhs geworfen, während dort eine Hochzeit gefeiert wurde. Drei Menschen wurden verletzt. Anfang Dezember begann der Prozess gegen die damals 16 Jahre alten Täter und einen Komplizen. Laut Anklageschrift betrachteten sie die Sikhs als Ungläubige.

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