Im "Tötungsdelikt"

Jacksons Privatarzt gilt offiziell als Verdächtiger

Adabei
24.07.2009 15:44
In den Ermittlungen zum Tod von Michael Jackson wird der Privatarzt des Sängers jetzt offiziell als Verdächtiger geführt. Dies geht US-Medienberichten zufolge aus den zwei Durchsuchungsbefehlen hervor, die am Donnerstag bei einem Gericht im texanischen Landkreis Harris vorgelegt wurden. Aufgrund dieser gerichtlichen Anordnungen hatten Ermittler am Mittwoch die Praxis und einen Lagerraum von Dr. Conrad Murray durchsucht und zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt (siehe Video). Nach Angaben der "Los Angeles Times" heißt es in den Durchsuchungsbefehlen, die Ermittler suchten nach "Belegen für ein Tötungsdelikt, die darauf hinweisen, dass Dr. Conrad Murray die besagte Straftat begangen hat".

Bisher hatte die Polizei Murray, der in Jacksons letzten Minuten bei ihm war, ausdrücklich nicht als Beschuldigten geführt. Der 51-jährige Kardiologe war seit Mai für ein Monatsgehalt von 150.000 Dollar (105.433 Euro) bei Jackson angestellt und sollte ihn auf seine Comeback-Tour nach London begleiten. Nach dem Zusammenbruch des Sängers vor vier Wochen hatte er noch versucht, ihn wiederzubeleben. Doch vergeblich: Jackson starb am 25. Juni mit 50 Jahren unerwartet an Herzversagen.

Was den Leibarzt verdächtig macht
Die Polizei hat Murray bereits zweimal vernommen und plant Medienberichten zufolge eine dritte Befragung. Es wird untersucht, ob Murray dem "King of Pop" das Narkosemittel Propofol injiziert hat, das eigentlich nur in Spitälern verabreicht werden darf.

Verdächtig kommt den Ermittlern weiterhin vor, dass der Leibarzt 20 Minuten von Jacksons Kollaps bis zum Notruf verstreichen ließ. Da Murray die Adresse des von Jackson gemieteten Hauses nicht bekannt war, vergingen am Ende 30 Minuten, bis die Notrufzentrale über den Ruf 911 alarmiert und um sofortige Hilfe gebeten wurde.

Festplatte und Akten beschlagnahmt
Die Ermittler beschlagnahmten bei der etwa zweieinhalbstündigen Durchsuchung der Armstrong Medical Clinic in Houston zahlreiche Unterlagen, darunter eine Computerfestplatte, eine Adressendatei sowie Rezepte, Rechnungen und Medikamente. Bei der Razzia fuhr laut CNN eine Kolonne von etwa 15 Autos vor dem Krankenhaus vor, in dem Murray seine Behandlungsräume hat. Die Beamten hatten aufgrund vorläufiger Autopsieergebnisse (siehe unten) einen Durchsuchungsbefehl für Jacksons Patientenakten.

Kommende Woche endgültiges Autopsieergebnis
Mit dem endgültigen Ergebnis der ersten Autopsie - Jacksons Familie hatte eine eigene gerichtsmedizinische Untersuchung durchführen lassen - wird für kommende Woche gerechnet. Es sei "fast sicher", dass die Ermittler ein Verbrechen als Todesursache feststellen würden, berichtete der Internetdienst TMZ.com unter Hinweis auf die bisherigen Befunde.

Erste Teilergebnisse ergaben, dass bei beiden Untersuchungen des Leichnams Hinweise auf den vermuteten Medikamentenmissbrauch des Sängers festgestellt worden sei. Auch bei der zweiten Autopsie seien Nadeleinstiche im Körper und Spuren des potenziell tödlichen Narkosemittels Propofol gefunden worden, berichtete "E!Online" am Mittwoch unter Berufung auf eine angeblich sichere Quelle. Die Familie des "King of Pop" hatte die zweite Obduktion in Auftrag gegeben, nachdem die offizielle Autopsie die Todesursache nicht auf Anhieb klären konnte. Bei beiden Untersuchungen steht das Ergebnis der Bluttests jedoch noch aus.

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(Bild: kmm)



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