Die Staatsanwaltschaft Salzburg wirft dem Landwirt aus der Region fahrlässige Tötung und fahrlässige, schwere Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen vor. Der Oberösterreicher habe vor dem Unfall fünf Halbe Bier konsumiert und sei dann trotz schlechter Sicht mit seinem Wagen mit 80 bis 86 km/h unterwegs gewesen. Er habe auch nur das Abblendlicht eingeschaltet gehabt. Der Beschuldigte verstieß gegen das Gebot "Fahren auf Sicht", übersah die beiden die Fahrbahn überquerenden Fußgänger und "fuhr sie ungebremst nieder", hieß es im Strafantrag.
36-Jähriger leugnete erst - und gestand dann doch
Noch in den Nachtstunden wurde der VW Passat von Polizisten bei dem damals 36-jährigen Zulassungsbesitzer ausgeforscht. Das Fahrzeug stand in einer Scheune. Der Verdächtige leugnete zuerst den Verkehrsunfall – er gab an, er hätte sein Auto vor einem Gasthaus abgestellt und sich später heimbringen lassen. Der Passat müsse von einer unbekannten Person entwendet und anschließend wieder zurückgestellt worden sein.
Zwei Tage später bekannte sich der Oberösterreicher zu dem Unfall. Er hätte seinen Pkw sofort angehalten und versucht, sich um die Person, die auf der Fahrbahn lag, zu kümmern. Dann sei aber ein oberösterreichisches Auto herangekommen und "überrollte sie mit voller Wucht", schilderte der Landwirt den Polizisten. Schockiert von dieser Wahrnehmung habe er die Nerven verloren und sei davongefahren.
13-jähriger Cousin des Toten überlebte Unfall
Laut dem gerichtsmedizinischen Obduktionsergebnis war der 14-Jährige aber bereits tot, als er von dem entgegenkommenden Wagen überrollt wurde. Der Lenker, ein 72-jähriger Pensionist aus Oberösterreich, alarmierte die Einsatzkräfte. Er gab an, dass er von einem am Unfallort stehenden Fahrzeug geblendet wurde und den Leblosen deshalb zu spät bemerkt hatte. Der 13-jährige Cousin des Toten wurde von dem Wagen des Beschuldigten in eine Wiese geschleudert und dann von einem Autofahrer gefunden.
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