Auf Vermittlung ihres Bruders traf sich unsere junge Leserin im vorigen Sommer mit dem Finanzberater, der beim Sparen helfen wollte. "Er hat mir von einer Sparform vorgeschwärmt. Wenn ich rund 400 Euro im Monat einzahle, könne ich mir mit 35 Jahren eine Eigentumswohnung kaufen", schildert unsere Leserin.
Tatsächlich zum Unterschreiben vorlegt hat ihr der Finanzberater eine Lebensversicherung. "Ich war so eingelullt von den Versprechungen. Der Berater hat angeboten alles für mich auszufüllen und ich habe den Vertrag nicht mehr kontrolliert", bereut die 28-jährige ihre Naivität. Erst Monate später hat sie durch den Hinweis eines Freundes bemerkt, was sie da unterschrieben hatte: Eine fondsgebundene Lebensversicherung mit einer Laufzeit von 38 Jahren! Vermittelt von Blue Vest Equity Finanzmanagement GmbHin Linz. Nach der folgenden Kündigung der Lebensversicherung soll unsere Leserin sagenhafte 17.720,73 € noch nicht entrichtete Vermittlungsgebühren bezahlen.
Blue Vest Equity sieht den Fall freilich anders. Von einer Fehlberatung könne keine Rede sein. Die Frau habe unterschrieben und wolle sich jetzt nur vor Zahlung drücken, ließ man die Ombudsfrau wissen.
Unfassbar! Das Konsumentschutzministerium hat jedenfalls schon eine Verbandsklage gegen die Linzer Firma eingebracht. Und auch die Arbeiterkammer Oberösterreich kennt die Finanzfirma von Dutzenden Beschwerden. Hier fordert man sogar den Entzug der Gewerbeberechtigung. Dazu hat sich die Gewerbebehörde aber noch nicht durchringen können . . .
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