Hier unten gluckert nicht nur das Wasser von Bächen, sondern auch das Abwasser sämtlicher Haushalte - oberschenkelhohe Gummistiefel sind Pflicht. Wer glaubt, was man beim Klo hinunterspült, tritt nie wieder ans Tageslicht, der irrt: Fleißige Kanalarbeiter stehen meterweit unter der Stadt und schaufeln alles, was im eng verschachtelten Kanalisationssystem Wiens hängen bleibt, wieder nach oben.
"Schwemmen" und "Fassen"
Vorgegangen wird in zwei Schritten: Händisches oder maschinelles "Schwemmen" und "Fassen". Vorstellen kann man sich das so: Erst wird alles aus den engen Kanälen per Hand weitergeschoben, in größeren Kanälen erledigt dies die Düse eines Hochdruckwagens.
Dann wird "gefasst". Die Mitarbeiter von Wien Kanal lassen einen Kübel durch den Schacht, in den das Material geschaufelt, hochgezogen und mit einem Lkw abtransportiert wird. "Über Essensreste freuen sich die Ratten. Besonders gefährlich ist es aber, wenn Leute Rasierklingen hinunterspülen", erzählt Kanalarbeiter Marcel. "Auch Fett ist problematisch, das legt sich in den Kanälen an und rinnt nicht weiter", so Oberaufseher Thomas Majewski. Der eine oder andere sollte sich künftig also zweimal überlegen, was er ins Klo kippt.
Die Kanalisation in Zahlen
Kostenloses von Wien Kanal
Die Dritter-Mann-Tour, eine Führung durch Wiens Unterwelt, ist vielen ein Begriff. Wien Kanal bietet zudem auch kostenlose Services an: Auf www.kanis.at können sich Interessierte das Wiener Kanalnetz im Detail ansehen.
Wichtig ist, bei den Jungen ein Bewusstsein für die Umwelt zu schaffen. Deshalb gibt's kostenloses Kasperltheater in Kindergärten und Schulstunden mit "Karl, dem Kanalarbeiter". Infos dazu finden Sie hier.
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