Durch Pfusch entgingen dem Staat Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in der Höhe 2,96 Milliarden Euro. Klassische Steuerhinterziehung brachte den Fiskus um 1,86 Milliarden Euro. Durch Sozialbetrug entstanden 1,1 Milliarden Euro Kosten.
Nebenerwerbs-Pfuscher und organisierte Kriminalität
65 Prozent der Wertschöpfung aus der Schattenwirtschaft kommen von den sogenannten Nebenerwerbs-Pfuschern - laut Schneider zwischen 900.000 und 1,1 Millionen Personen in Österreich. Das sind Leute, die einen offiziellen Job - teils als Selbstständiger, teils als Beschäftigter - haben, aber zusätzlich "schwarze" Überstunden machen.
Der Rest verteilt sich zu ähnlich großen Prozentsätzen auf die organisierte Kriminalität, die vor allem in den Zweigen Prostitution und Bau aktiv ist, sowie auf Arbeitslose bzw. Frühpensionisten. 35 Prozent der im Pfusch erbrachten Arbeiten würden in der offiziellen Wirtschaft zu regulären Preisen gar nicht erst nachgefragt, so Schneider. 65 Prozent schon, allerdings durch Eigenleistungen ergänzt.
Gewinner und Verlierer beim Pfusch schwierig auszumachen
Der Volkswirtschaftler wies darauf hin, dass die Gewinner und Verlierer beim Pfusch wesentlich schwieriger auszumachen seien als beim klassischen Steuerbetrug. Denn beispielsweise würden von "schwarz" erbrachten Sozial- oder Pflegeleistungen viele Leute profitieren, die sich diese Dienste anders nicht leisten könnten. Aber auch Institutionen in der offiziellen Wirtschaft, die diese Leistungen dann nicht mehr erbringen müssen, hätten Vorteile.
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