Von den insgesamt rund 18.000 Jägern in Oberösterreich hatten bisher etwa 1.200 unter strengen Voraussetzungen eine Sondererlaubnis zur Jagd mit Fangeisen. Der Jäger, durch dessen Falle ein 13-jähriges Mädchen verletzt wurde, habe keine Berechtigung gehabt, berichtete Landesjägermeister Josef Brandmayr. In heurigen Jahr sei es zu einer unerklärlichen Häufung von Unfällen mit sogenannten Schlagfallen gekommen. Der Landesjägermeister betonte, dass er stets auf einen sachgemäßen Umgang hingewiesen habe. Durch den Missbrauch Einzelner sei man aber in ein schiefes Licht gerückt worden, daher verabschiede man sich von der Methode. "Wenn's auch manchen wehtut."
Noch vor dem Sommer soll eine entsprechende Gesetzesänderung im Landtag beschlossen werden, kündigte Stockinger an. Künftig dürften nur mehr Kastenfallen zur Regulierung des Raubtierbestandes verwendet werden, von denen keine Gefahr für Haustiere oder Menschen ausgehe. Einzig Katzen könnten darin gefangen werden, wenn auch für kurze Zeit: Die Lebendfallen würden täglich kontrolliert. Das Fangeisen werde nur mehr bei übergeordnetem Interesse und nach einzelbehördlichen Genehmigungen gegen Seuchenüberträger wie Füchse, Marder und Dachse eingesetzt, so der Landesrat.
Jäger erstattete Selbstanzeige
Das Mädchen war Sonntagnachmittag mit einer Freundin in Weißkirchen an der Traun im Bezirk Wels-Land unterwegs gewesen. Am Waldrand entdeckten die beiden zwei Vogeleier. Sie dachten, es handle sich um ein zerstörtes Vogelnest und wollten die Eier wieder nebeneinanderlegen. Als die Schülerin danach griff, schnappte ein Fangeisen zu und ihr rechter Unterarm wurde eingeklemmt. Der betroffene Jäger erstattete am Montag Selbstanzeige und gab seine Jagdkarte zurück.
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