Denn es gibt auch dafür ein Paradebeispiel: Als Deutschland 1990 Fußball-Weltmeister wurde, trat der Titel die Emotionen los, und ein Dreiviertel Jahr später gab es in unserem Nachbarland einen regelrechten Babyboom.
Bei der WM 2006 in Deutschland war Österreich gar nicht mit dabei, echte Fußballfans ließen sich trotzdem kein Spiel entgehen und fieberten entsprechend mit. Und hatten nach den Matches anscheinend wenig Energie für die private Zweisamkeit übrig, so lässt sich zumindest die Statistik interpretieren. Im März 2007 kamen bundesweit um 6,1 Prozent weniger Kinder zur Welt als im Vergleichsmonat 2006. In Oberösterreich betrug das Minus gar 10,2 Prozent - und das war noch gar nicht der Spitzenwert: In Salzburg und Tirol ging die Anzahl der freudigen Ereignisse gar um jeweils 12,9 Prozent zurück.
Der Psychologe und Ehetherapeut Dr. Maximilian Schallauer aus Walding hat zwar noch kein Paar betreut, dessen Beziehung nur am Fußball zu zerbrechen drohte, er kann sich aber vorstellen: „Grundsätzlich interessieren sich mehr Männer als Frauen für diesen Sport, und es ist durchaus möglich, dass viele Gefühle, die normalerweise auch zum Sex führen könnten, nach einem aufregenden Match vorm TV-Apparat abreagiert sind. Viele möchten dann entspannt nur noch einschlafen.“ Aber vielleicht werden wir ja doch noch Europameister…
Foto: Chris Koller
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.