Anrainer-Proteste

Aufregung um Gebetsraum in Wohnsiedlung

Oberösterreich
17.07.2017 16:11

Anrainer in Vöcklabruck sind sauer: Nachdem das Landesverwaltungsgericht zweimal die Nutzung eines Lagers in ihrer Siedlung als Gebetsraum abgelehnt hatte, hat die Stadt nun ein Umwidmungsverfahren eingeleitet. Für die Bewohner unverständlich. Und auch der Stadtchef ist mit der Lösung nicht wirklich zufrieden.

"Uns erwartet besonders zum Freitagsgebet Lärm und eine Parkplatznot. Und im Fastenmonat wird’s sowieso extrem", ist der Vöcklabrucker Ernst Puchegger sicher. Er ist einer von vielen Anrainern im Stadtteil Unterstadtgries, die sich gegen das geplante Kulturzentrum samt Gebetsraum in einer alten Lagerhalle aufregen. "Wir sammeln von Bewohnern Geld für einen Anwalt, wollen verhindern, dass das durchgeht", ist auch Anrainer Robert Ablinger aufgebracht. Die Stadt hätte zwar vor der Umwidmung die vorgeschriebene Grundlagenforschung gemacht, doch die Anrainer kritisieren, dass ihre Interessen nicht berücksichtigt wurden.

Illegale Nutzung zweimal untersagt

2009 hatte der bosniakisch-österreichische Kulturverein das Haus gekauft - und danach illegal (mit falscher Widmung) genutzt. Zweimal hat das Landesverwaltungsgericht das untersagt, zuletzt im Jänner 2017. "Seither weichen die Vereinsmitglieder in andere Häuser aus", sagt Stadtchef Herbert Brunsteiner. Er selbst fände ein Alternativquartier als "das am Rande der Siedlung in Unterstadtgries" sinnvoller. Weil der Verein das Haus aber gekauft hat, wolle er es eben auch nutzen. Der Ball liegt nun beim Land, das die Widmung in den nächsten Monaten genehmigen oder ablehnen muss. In beiden Fällen erwartet Brunsteiner aber Berufungen.

Simone Waldl, Kronen Zeitung

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