Rock-Hoffnung

ME stürmen mit Bombastrock den alten Kontinent

Musik
01.07.2013 16:38
In Europa sind sie noch weitgehend unbekannt, doch die australischen Rocker ME sind gekommen, um zu bleiben. Im "Krone"-Gespräch verraten Sänger Luke Ferris und Bassist Michael Godde, warum sie nach Berlin gezogen sind, weshalb sie Internetdating toll finden und wieso sie gerne die "Ungoogelbaren" sind. Zudem haben wir für Sie ein Gewinnspiel vorbereitet.
(Bild: kmm)

Nicht umsonst bezeichnen diverse Magazine die australischen Rocker ME als "die Ungoogelbaren". Mit einem derart einfachen Bandnamen die große Karriere ins Auge zu fassen, mutet schwierig an. Bassist Michael Godde will im "Krone"-Interview aber nichts davon wissen. "Das kann doch auch ein großer Vorteil sein. Außerdem strecken wir damit dem Internet den Mittelfinger ins Gesicht", fügt er lachend hinzu. Sänger Luke Ferris ergänzt schmunzelnd: "Gebt doch einfach ME und Band ein. Selbst ich habe uns sehr einfach entdeckt und ich bin bei Gott nicht der Beste im Finden von Sachen."

Topfit auf Welttournee
Der Schmäh rennt im Hause ME. Die beiden Sprachrohre der Band sitzen der "Krone" an einem sonnigen Mittwochvormittag im Wiener Café Francais gegenüber und zeigen sich von den Milchschaum-Verzierungen ihrer Kaffees begeistert. "Wow, das ist ja wahnsinnig kreativ." Müdigkeit ist keine zu erkennen, vielmehr sind ME hungrig darauf, Europa zu erobern. Nach den Anfängen im heimatlichen Australien tourte das Quartett 18 Monate durch Großbritannien und schlug seine Zelte schlussendlich im April in Berlin auf. "Eine notwendige Veränderung", erklärt Godde, "außerdem haben wir das Selbstvertrauen, es hier schnell zu etwas zu bringen."

Kulturelle oder sprachliche Barrieren stören ME nur bedingt, die Bandmitglieder lernen fleißig Deutsch, auch wenn es im hippen und pulsierenden Berlin nicht unbedingt notwendig ist. "Hier kann jeder unter 40 Englisch", freut sich Ferris, "aber natürlich wäre es weitaus höflicher von uns, Deutsch zu lernen. Wir sind nur leider sehr faule Hunde."

Zusammengefasstes Material
Diese Faulheit kann aber keinesfalls auf die musikalische Intention der Band übertragen werden. ME spielen dauernd live, schrauben unermüdlich an eigenen Songs und haben mit "Even The Odd Ones Out" unlängst ihr Debütalbum veröffentlicht. Frisch fühlt es sich aber nur mehr für die Hörer an. "Das Album ist eine Art Zusammenfassung der letzten dreieinhalb Jahre. Wir hatten sehr lange nicht die finanziellen Möglichkeiten, das Material standesgemäß aufzunehmen", erklärt Godde.

Ein guter Sound ist ME wichtiger als alles andere. Schließlich sind die Australier gerade auf jene bombastisch-orchestrale Ausrichtung stolz, die von anderen Bands nur allzu gerne schamhaft abgestritten wird. "Auch wenn wir zwischendurch einfach nur rocken, fühlen wir uns mit so einer Bezeichnung wohl." Dass die Band auf dem Debütalbum durchaus mit Queen und vor allem Muse verglichen wird, streitet Ferris aber lächelnd ab: "Wir konzentrieren uns stärker auf Harmonien und generell gute Musik. Gib uns Zeit für zwei weitere Alben und wir werden definitiv unseren eigenen Sound gefunden haben."

Wäscheraum, Garage, Stadion
Mit "Rock And Roll Dandy" haben ME die erste Single am Start. Doch weder sehen sie sich als solche noch können sie sich mit der im Internet verbreiteten Behauptung, sie wären die am besten gekleidete australische Rockband anfreunden. "Das ist uns wirklich egal. Außerdem ist es auf der Bühne viel zu warm, um sich immer adrett zu kleiden." Auch gut gekleidete Musiker haben irgendwann ganz klein angefangen. Im Falle von ME waren das nicht nur Garagen und Keller, sondern auch der Wäscheraum von Goddes Mutter. Eine märchenhafte Historie für eine Band, die langsam, aber sicher nach Stadionkonzerten Ausschau hält.

Wichtiger als gut auszusehen ist ME die Beibehaltung einer in Australien begründeten Livetradition. Monatlich möchten die Musiker ab Juli in Berlin mit allerlei Branchenkollegen auf der Bühne stehen, um eine "Live-Residenz" zu vollziehen. "Wir wollen auch Zirkuskünstler und Theaterdarsteller hinzuziehen und das Ganze mit verrückten Lichteffekten und Gastmusikern garnieren", erklärt Godde. Ferris ergänzt: "Wir hatten immer diese Vision von etwas Großflächigem. Wenn sich 30 Leute auf der Bühne befinden und du dich kaum bewegen kannst, das gehört zu den lustigsten Momenten."

Ein Date als Initiator
Das Geheimnis ihrer Beharrlichkeit liegt im nomadenhaften Lebensstil. Ähnlich unkompliziert wie der Bandname ist auch das Miteinander der vier Musiker, denen das Livespielen über alles geht. "Alben einzuspielen kostet uns manchmal schon Überwindung", gibt Godde zu, "am wichtigsten ist für uns die Energie, die wir versprühen, wenn wir uns alle im selben Raum aufhalten." Und wie sollten sich "Ungoogelbare" auch anders kennengelernt haben als im großen Netz? "Internetdating – wer hätte das gedacht?", lacht Godde und freut sich auf das zweite Album, mit dem ME noch bis Jahresende fertig sein möchten.

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Wir haben für Sie Band-Merchandise zum Gewinnen bereitgestellt. Als Hauptpreis winkt ein schwarzes Band-T-Shirt in Größe S, ein ME-Album "Even The Odd Ones Out" und ein Band-Armband. Der zweite Preis sind ein Album und Armband. Schicken Sie einfach eine Mail an pop@kronenzeitung.at mit dem Kennwort "ME" in der Betreffzeile und geben Sie uns ihre vollständige Postadresse bekannt. Einsendeschluss ist Montag, 8. Juli, 12 Uhr. Viel Glück!

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