FIA-Urteil da

Keine Strafe für Sebastian Vettel nach Wut-Rempler

Sport
03.07.2017 20:56

Sebastian Vettel ist nach seinem Ausraster im Formel-1-Grand-Prix von Aserbaidschan noch einmal davongekommen. Der Ferrari-Star wird für die Attacke gegen seinen WM-Rivalen Lewis Hamilton nicht weiter bestraft. Diese Entscheidung gab der Internationale Automobil-Verband (FIA) am Montag, Vettels 30. Geburtstag, nach einer Anhörung in Paris bekannt.

Vettel hatte sich vor der FIA in aller Form für sein Verhalten entschuldigt. Der Deutsche war Hamilton am Sonntag vor einer Woche in Baku aus Wut über ein vermeintliches Bremsmanöver des Briten hinter dem Safety-Car absichtlich an das linke Vorderrad gefahren. Die Rennleitung hatte ihn daraufhin mit einer zehnsekündigen Stop-and-Go-Strafe belegt.

Dabei beließ es die FIA, die vergangene Woche eine Untersuchung eingeleitet hatte, um zu prüfen, ob die Sanktion angemessen sei. Bei der Anhörung, zu der er von Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene begleitet worden war, übernahm Vettel nach Auswertung von Videos und weiteren Daten die volle Verantwortung für den Vorfall.

"In der Hitze des Gefechts habe ich überreagiert, daher möchte ich mich direkt bei Lewis und allen Leuten, die das Rennen gesehen haben, entschuldigen", schrieb Vettel am Montagabend auf seiner Website. "Ich erkenne, dass ich kein gutes Beispiel abgegeben habe." Es sei nicht seine Absicht gewesen, Hamilton in Gefahr zu bringen. "Ich verstehe aber, dass ich eine gefährliche Situation verursacht habe."

Vettel ("Ich liebe diesen Sport") akzeptierte ausdrücklich die Bestrafung von Baku und die FIA-Entscheidungen von Paris. Demnach soll der Deutsche im Lauf der kommenden zwölf Monate auch Teile seiner persönliche Freizeit für eine Art soziale Arbeit einsetzen und an verschiedenen erzieherischen FIA-Aktivitäten in unteren Motorsportklassen - von Formel 2 bis Formel 4 - teilnehmen.

Vor diesem Hintergrund entschied FIA-Präsident Jean Todt laut Verbandsangaben, den Fall zu den Akten zu legen. Eine Warnung gab der Franzose dem vierfachen Weltmeister dennoch mit auf den Weg: Aufgrund der "Schwere des Vergehens und seiner möglichen negativen Auswirkungen" will er bei einer Wiederholung den Fall sofort vor das Internationale Tribunal bringen. Dieses repräsentiert in erster Instanz die Disziplinargewalt des Weltverbandes.

Amtsbekannt war Vettel allerdings bereits vor dem Baku-Vorfall. Beim Rennen im vergangenen Jahr in Mexiko hatte der Ferrari-Pilot via Boxenfunk Renndirektor Charlie Whiting beschimpft. Schon damals war er nach einer ausführlichen Entschuldigung mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Nun bewahrte ihn eine ausführliche Abbitte vor weiteren Konsequenzen - und einem möglichen Verlust der WM-Führung.

Vettel kommt mit 14 Punkten Vorsprung zum Grand Prix von Österreich am Wochenende in Spielberg. Seine Führung hatte er in Baku durch Rang vier trotz seiner Strafe sogar ausgebaut, weil Hamilton nach einem technischen Problem nur Fünfter wurde. Bereits eine Rückversetzung in der Startaufstellung für Österreich hätte Vettel schwer getroffen. Eine Sperre für einen WM-Lauf galt ohnehin als äußerst unwahrscheinlich.

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(Bild: KMM)



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