Roboter-Fledermaus

Drohne nach dem Vorbild einer Fledermaus

Wissenschaft
21.03.2008 07:28
Ein knapp 15 Zentimeter langes Spionageflugzeug nach dem Vorbild einer Fledermaus mit vielseitigen Sinnen zur Datensammlung hat die US-Armee in Aussicht gestellt. Notwendige mikroelektronische Systeme bis hin zu einem Echolokations-System sollen Forscher des University of Michigan College of Engineering am eigens dazu eingerichteten Center for Objective Microelectronics and Biomimetric Advanced Technology entwickeln. Die Techniker wollen die Effizienz existierender Technologien verbessern und die Miniaturisierung vorantreiben, um den Roboter nach biologischem Vorbild zu realisieren.

Zu den geplanten Systemen der Roboter-Fledermaus zählen unter anderem eine Anordnung von Mini-Mikrofonen für räumliche Geräuscherfassung, Detektoren für Strahlung und giftige Gase, ein Miniatur-Radar sowie Solarzellen. "Viele davon sind die nächste Generation von Geräten, die wir bereits entwickelt haben", erklärt Kamal Sarabandi, Direktor des COM-BAT.

Bei manchen Technologien soll nun die Effizienz gesteigert werden. Etwa streben die Wissenschaftler an, die Energieausbeute der verwendeten Solarzellen zu verdoppeln. Andere Systeme wollen die Forscher stärker miniaturisieren. Beispielsweise wird ein zehnmal kleineres, leichteres und energieeffizienteres Kommunikationssystem angestrebt als derzeit möglich.

Echolokations-Sinn größte Herausforderung
Besonderes Augenmerk liegt auf der Idee, den charakteristischen Sinn der Fledermaus nachzuahmen. "Fledermäuse haben einen hochentwickelten Echolokations-Sinn, der hochaufgelöste Navigation und Sinneswahrnehmung auch im Dunkeln ermöglicht", erklärt Sarabandi. Genau dazu sollen auch die vom biologischen Vorbild inspirierten Systeme der Roboter-Fledermaus in der Lage sein. Mit ihrer Hilfe könnte das Fluggerät fähig sein, die eigenen Bewegungen zu steuern. Dabei stehen die Forscher vor einer echten Miniaturisierungs-Herausforderung. Das autonome Navigationssystem soll um einen Faktor 1.000 kleiner und energieeffizienter werden als existierende Systeme.

Für die Entwicklung am COM-BAT, an dem auch die University of Berkeley und die University of New Mexico beteiligt sind, stehen zunächst zehn Millionen Dollar zur Verfügung, der Projektzeitraum beträgt fünf Jahre. Bei gutem Verlauf stehen weitere 12,5 Millionen Dollar und eine Verlängerung um nochmals fünf Jahre in Aussicht. Auch an drei weiteren Standorten wird Technologie für die robotische Fledermaus der US Army entwickelt. Das fertige Gerät soll etwa als Aufklärungsinstrument im Häuserkampf zum Einsatz kommen. (pte)

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