"Riesiger Schritt" mit Einschränkungen
Der Neurowissenschaftler Jim Olds vom Krasnow Institute for Advanced Study an der George Mason University sprach von einem "riesigen Schritt". Bisher seien Daten über die Arbeitsweise des Gehirns "wie Briefmarken gesammelt" worden, ohne dass die Zusammenhänge klar geworden seien.
"Wir haben gewaltige Fortschritte gemacht bei der Erhebung von Daten. Aber wir haben noch keine gemeinsame Theorie, wie dieses komplexe Organ namens Gehirn Dinge produziert wie Shakespeares Sonette und Mozarts Sinfonien. Der Heilige Gral der Neurowissenschaftler besteht darin, die Aktivität einzelner Nervenzellen so abzubilden, dass klar wird, wie Milliarden von Nervenzellen im Zusammenwirken agieren."
Bald Simulation des menschlichen Gehirns?
Vor drei Jahren haben Forscher 40 Prozent eines Mäusehirns simuliert, 2007 das Gehirn einer Ratte und heuer ein Prozent der menschlichen Großhirnrinde. Wenn die Entwicklung der IT-Technik weiter in diesem Tempo voranschreite, sei die Simulation des menschlichen Gehirns im nächsten Jahrzehnt denkbar, sagte der IBM-Experte für kognitive Computerwissenschaft, Dharmendra Modha.
Olds ist skeptischer. Die Simulation des menschlichen Gehirns sei ein derart aufwendiges Unterfangen, dass dafür selbst die Möglichkeiten der Supercomputer nicht ausreichen könnten: "Es gibt keine Garantien in diesem Spiel, weil die schiere Komplexität des Problems alles in den Schatten stellt, was wir zu tun versuchen."
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