Nur rund 1,5 cm groß

Vier neue Falterarten in den Alpen entdeckt

Wissenschaft
26.05.2015 12:09
Gleich vier neue Falterarten haben Wissenschaftler aus Tirol und Finnland in den Alpen entdeckt. Die neuen Falterarten haben eine Flügelspannweite von etwa 1,5 Zentimeter und sind nur sehr kleinräumig in wenigen Gebirgsstöcken verbreitet, berichtete das für seine Schmetterlingsforschung bekannte Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum am Dienstag.

Die Innsbrucker Froscher Peter Huemer und Marko Mutanen von der Universität Oulu hätten modernste Techniken wie genetische Strichcodes benutzt, um die neuen Arten verwandtschaftlich abzugrenzen, hieß es in der Aussendung. Die Erforschung dieser sogenannten Alpenendemiten habe international große Relevanz, weil diese Arten Zeugen der komplexen eiszeitlichen Geschichte der Alpen und oft stark gefährdet seien, betonte Huemer, der Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen ist.

In abgelegenen Gebieten der Alpen entdeckt
Die neu entdeckten Falter seien in mehreren Expeditionen in teils abgelegenen Gebieten der Südwestalpen und Südalpen oberhalb der Waldgrenze gefunden worden: die Kessleria cottiensis in der Provinz Turin (Italien) und im Departement Hautes-Alpes (Frankreich), die Kessleria orobiae in der Provinz Bergamo (Italien) und die Kessleria alpmaritimae im Departement Alpes-Maritimes (Frankreich). Die Schmetterlinge seien in den frühen Morgenstunden auf der Suche nach Geschlechtspartnern unterwegs gewesen oder in der Nacht von künstlichen Lichtquellen der Forscher angelockt worden.

Weibchen einer der Arten ist nicht flugfähig
Das Weibchen der vierten neu entdeckten Art, die im Departement Alpes-de-Haute-Provence nachgewiesen wurde, kann allerdings nicht fliegen - eine Eigenschaft, die die Wissenschaftler als Anpassung an starke Winde im Hochgebirge deuten. Aufgrund seiner im Vergleich zum Männchen deutlich reduzierten Flügel erhielt dieser Schmetterling den Namen Kessleria dimorpha (kleines Bild).

Tiere gehören zur Familie der Gespinstfalter
Alle vier Arten gehören einer spezialisierten Gattung aus der Familie der Gespinstfalter an. Die Raupen der nunmehr 29 aus Europa bekannten Steinbrech-Gespinstfalter leben mit einer Ausnahme von Steinbrecharten. Diese Pflanzen sind durch ihre Anpassungsfähigkeit an extreme Standorte ungewöhnlich. Sie besiedeln Schutthalden oder selbst senkrechte Felswände. Als Nahrung für Insekten dienen Steinbrecharten jedoch nur selten. Die Schmetterlingsraupen können im Inneren der Blätter bohren oder sie fressen an mit Gespinst verwobenen Pflanzenteilen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele