Ab 50 Jahren

Täglich Aspirin senkt das Krebsrisiko

Wissenschaft
07.08.2014 10:44
Die tägliche Einnahme einer geringen Dosis an Acetylsalicylsäure, unter dem Markennamen Aspirin bekannt, bringt in der Prophylaxe von Darm-, Magen- und Speiseröhrenkrebs mehr Vorteile, als damit Risiken verbunden sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Meta-Analyse vorhandener Studien. Demnach profitieren vor allem Menschen, die im Alter von 50 bis 65 Jahren mit der täglichen Einnahme beginnen und diese mindestens fünf Jahre fortsetzen. Ab zehn Jahren sei die Schutzwirkung sogar noch größer.

Wissenschafter vom Zentrum für Krebsprävention der Queen Mary University of London um Jack Cuzick haben erstmals alle einschlägigen Studien zu diesem Thema gesichtet und noch einmal ausgewertet.

Die Hauptergebnisse, die in den "Annals of Oncology" veröffentlicht wurden: Wer täglich 75 bis 100 Milligramm ASS einnimmt, hat - statistisch gesehen - nach zehn Jahren ein um 35 Prozent reduziertes Darmkrebsrisiko (minus 40 Prozent Mortalität durch diese Krankheiten). Die Gefährdung, an Speiseröhren- oder Magenkrebs zu erkranken, sinkt um 30 Prozent. Die Sterblichkeit dadurch sinkt um 35 bis 50 Prozent. Die Vorteile stellen sich allerdings nur ein, wenn die Dauer der Einnahme mindestens fünf Jahre, besser zehn Jahre, beträgt. Die Einnahme sollte im Alter zwischen 50 und 65 Jahren beginnen.

Nebenwirkungen ab 60 Jahren
Allerdings steigt bei 60-Jährigen bei zehn Jahre lang dauernder Verwendung des Aspirin-Wirkstoffs die Häufigkeit von Magen-Darm-Blutungen von 2,2 Prozent auf 3,6 Prozent, was bei etwa fünf Prozent der Betroffenen auch zu lebensgefährlichen Komplikationen führen könne, betonen die Wissenschafter. Außerdem erhöht sich das Risiko für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre um 30 bis 60 Prozent.

Rauchstopp und Abnehmen helfen besser als Aspirin
"Während es auch zu beträchtlichen Nebenwirkungen kommen kann, dürfte die tägliche Einnahme von Aspirin möglicherweise die wichtigste Maßnahme sein, um die Zahl der Krebsfälle zu reduzieren - nach dem Rauchstopp und der Verringerung von Übergewicht", stellte Cuzick klar.

Prophylaxe-Dosis bis heute unklar
Der Effekt von ASS dürfte auf eine unterschwellig antientzündliche Komponente und den Eingriff der Substanz in die Enzymproduktion zurückzuführen sein. Problematisch ist aber, dass auch noch rund 30 Jahre nach der Entdeckung der positiven Effekte einer prophylaktischen Einnahme einer niedrigen Dosis von ASS die optimale Menge nicht geklärt ist. In der Verhinderung von Herzinfarkt bzw. Schlaganfällen (Hemmung der Blutgerinnung) wurden als "Niedrig-Dosis" zwischen 75 und 325 Milligramm ASS definiert. Eine exakte Angabe ist das freilich nicht.

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