Spektakel im All

Neutronenstern “frisst” riesige Gas- und Teilchenblase

Wissenschaft
28.06.2011 14:37
Mit Hilfe des ESA-Satelliten XMM-Newton haben Schweizer Forscher ein gigantisches Spektakel im Weltall beobachtet. Eine enorme Gas-und Teilchenblase traf auf einen Neutronenstern (rechts) und setzte dabei Röntgenstrahlen frei, die den Stern für rund vier Stunden aufleuchten ließen.

Neutronensterne sind Sterne von nur wenigen Kilometern Durchmesser. Sie bestehen aus derart dichtem, massereichem Material, dass sie alles anziehen und aufsaugen, was in ihrer Nähe vorbeifliegt, wie die Universität Genf am Dienstag mitteilte. Forscher um Enrico Bozzo haben nun einen solchen gefräßigen Stern unter die Lupe genommen.

Der Winzling kreist um einen viel größeren Stern (links im Bild) namens IGR J18410-0535, der Gase in Form von stellarem Wind (durch rote Pfeile markiert) ins All schleudert. Was bei einem solchen Gasausbruch passierte, berichten die Forscher, die das Spektakel mit dem Satelliten XMM-Newton der Europäischen Weltraumbehörde ESA beobachtet haben, nun im Fachmagazin "Astronomy & Astrophysics".

Röntgenstrahlen freigesetzt
Ein Teil einer enormen Gaswolke des großen Sterns sei auf den Neutronenstern getroffen und habe dazu geführt, dass Röntgenstrahlen freigesetzt wurden, erläuterte Bozzo in einer Aussendung. Die Röntgen-Eruption dauerte etwa vier Stunden und erhöhte die Strahlung des Neutronensterns um einen Faktor 10.000.

Die Gaswolke hatte laut den Forschern eine Ausdehnung von rund 16 Millionen Kilometern. Sie war also 4.000 Mal größer als der Mond, hatte aber vermutlich nur ein Tausendstel seines Gewichtes. Das Besondere ist laut den Forschern, dass diese Gasblase nicht wie der Sternenwind anderer Sterne homogen ist, sondern aus riesigen Klumpen besteht.

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