Süße Getränke & Co.

Nahrungskonzerne fördern in ärmeren Ländern Diabetes

Wissenschaft
27.06.2012 09:42
Große Lebensmittelkonzerne tragen in ärmeren Ländern dazu bei, dass das Risiko für Gesundheitsprobleme wie etwa Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes stark zunimmt. Schuld daran sei u.a. der rapide wachsende Konsum von gesüßten Erfrischungsgetränken und verarbeiteten Lebensmitteln, der in solchen Staaten zunimmt, warnt ein Studie.

Ein Team um den Soziologen David Stuckler von der englischen Universität Cambridge hat für die Studie offizielle Verkaufsdaten von Lebensmitteln ausgewertet. Für bis zu 80 Länder analysierten Wissenschaftler aus Großbritannien, Indien und den USA die Entwicklung der vergangenen Jahre und Prognosen bis zum Jahr 2016.

Dass der steigende Konsum keine zwangsläufige Folge von Wohlstand ist, beschreiben die Forscher an den Beispielen von Mexiko und Venezuela. In Mexiko stieg der Konsum von Erfrischungsgetränken seit den 1990er-Jahren nach einem Freihandelsabkommen mit den USA auf internationale Rekordwerte an: Mexikaner trinken davon pro Kopf durchschnittlich mehr als 300 Liter pro Jahr. Gleichzeitig hat Mexiko von allen Entwicklungsländern den höchsten Anteil übergewichtiger Kinder. In Venezuela dagegen, das kein Freihandelsabkommen mit den USA hat, blieb der Konsum solcher Getränke seit den 1990er-Jahren weitgehend konstant - trotz steigenden Wirtschaftswachstums, schreiben die Forscher im Online-Journal "PLoS Medicine".

Steuern auf ungesunde Lebensmittel vorgeschlagen
Um diese Entwicklung zu bremsen, sollten Länder etwa Steuern auf ungesunde Lebensmittel erheben, schlagen die Forscher vor. Sie kritisieren, dass viele Konzerne zwar in Industrieländern angekündigt haben, in ihren Produkten den Gehalt von Salz, Zucker oder ungesunden Fetten zu senken, solche Schritte jedoch in Entwicklungs- und Schwellenländern meist nicht anwenden.

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